Zunft Ennetbürgen
Er überlässt das Basteln seiner Frau

Gespannt waren an der humorvollen Generalversammlung der Zunft Ennetbürgen alle auf den neuen Zunftmeister.

Sepp Odermatt
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Der neue Zunftmeister Kari I. freut sich zusammen mit seiner Frau Susi auf die Fasnacht.

Der neue Zunftmeister Kari I. freut sich zusammen mit seiner Frau Susi auf die Fasnacht.

Bild: Sepp Odermatt

Als Präsident der Zunft Ennetbürgen begrüsste Heiri Odermatt am letzten Sonntag um die hundert Mitglieder und Gäste zur 76. Generalversammlung der Zunft Ennetbürgen. Er sei schon ein bisschen nervös, verriet der Vorsitzende, der erstmals die Versammlung leitete. Es freue ihn besonders, unter den Gästen die Vertreter der Frohsinngesellschaft Stans, der Chriesizunft Chersite und der Beggo Zunft Beckenried willkommen zu heissen, ergänzte Odermatt.

In seinem Jahresbericht erwähnte er, dass die Zunft trotz der schwierigen Umstände aktiv geblieben war. Die Aktion Fasnachtsfenster sei bei der Bevölkerung gut angekommen. Insbesondere hatten die lustig und mit viel Witz gestalteten Vorgärten und Balkone eine besondere Fröhlichkeit ins Dorf gezaubert. Auch der Verkauf der Solidaritätsplakette darf als Erfolg bezeichnet werden. Mit dem Erlös von mehr als 3000 Franken unterstützte man die Räbenliechtliumzüge von Ennetbürgen und Buochs.

Alle hoffen auf Durchführung 2022

Mit grossem Applaus nahmen die Stimmberechtigten sechs neue Mitglieder in die Zunft auf. Gesamthaft gehören nun 188 Personen dem Verein an. Traditionsgemäss erhielten die älteste Zunftfrau und der älteste Zunftmann eine Flasche Wein. Da keine Demissionen vorlagen, wurden die vier Mitglieder des Zunftrates Jonas Achermann, Ueli Ambauen, Adolf Barmettler und Lorenz Mathys mit grossem Applaus für zwei weitere Jahre wiedergewählt.

Ein umfangreiches Jahresprogramm lässt für die Fasnacht 2022 Hoffnung aufkommen. So ist etwa nach der Inthronisation des neuen Zunftmeisters Anfang Januar die «Fasnacht am Birgä» mit Umzug am 25. Februar geplant.

Wer ist der Neue?

Die Spannung stieg, als sich nach der Generalversammlung der Vorhang öffnete. Zunftmeister Marco I. mit Vera und Zunftpräsident Heiri Odermatt mit Partnerin Bernadette suchten in Form eines humorvollen Sketchs einen neuen Zunftmeister. Nach einer telefonischen Absage stellte sich bei einem weiteren Telefongespräch heraus, dass der höchste Fasnächtler für die kommenden zwei Jahre gar nicht weit entfernt ist, sich sogar im Saal befindet. Dann stand er auf, und das wohlbehütete Geheimnis ­wurde gelüftet: Karl Frank, der «Fischer-Kari» ist der neue Zunftmeister. Bei stehenden Ovationen betrat er zusammen mit seiner Frau Susi die Bühne. Dem bescheidenen Fischer wurde die rote Krawatte umgebunden, und schon bald fühlte er sich im Element mit den Worten: «Ein ganzes Jahr mussten wir darauf warten – gar nicht so einfach, das geheim zu halten.» Er freue sich zusammen mit seiner Familie auf das Ehrenamt und hoffe auf eine «geile Fasnacht 2022».

Ennetbürgen wird zum «Gummibärli-Land»

Er sei kein besonders guter Bastler. Das überlasse er lieber seiner Frau Susi, gab Kari I. zu. Das Fischen liege ihm eher und vom fasnächtlichen Treiben sei er begeistert, ergänzte der Neue. Zu tollen närrischen Tagen gehört natürlich auch ein entsprechendes Motto. Dafür hatte er seine Familie eingespannt und eine Lösung gefunden. Zwei seiner Töchter kamen mit einem Paket auf die Bühne und enthüllten ein Plakat, auf dem das Thema der Fasnacht 2022 zu lesen war: «Miär fischid midänand im Gummibärli-Land». Bleibt zu hoffen, dass in Ennetbürgen die Fische und Gummibärchen nicht ausgehen.