Gäste strömen in Scharen in die Obwaldner und Nidwaldner Badis

Wieso in den Süden fahren? Baden kann man schliesslich auch bei uns. Entsprechend positiv fällt die Zwischenbilanz der Badmeister für diese Saison aus.

Marion Wannemacher
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Badebetrieb im Freibad Sonnenberg in Engelberg. (Bild: Egon Auchli/PD (27. Juli 2018))

Badebetrieb im Freibad Sonnenberg in Engelberg. (Bild: Egon Auchli/PD (27. Juli 2018))

Auf dem See tummeln sich diverse «Gspännli» auf ihren Brettern, das Floss ist von sonnenhungrigen Badenixen und Wassermännern besetzt und am Ufer bauen die kleinen Burgen im Sand und spritzen an der Wasserpumpe. Vor dem Kiosk stehen Kinder Schlange um Glace und Pommes frites, unter der Überdachung sitzen Beizligäste bei kühlen Getränken.

«Wir haben ohne Ende zu tun», erzählt Heidi Moser, Pächterin der Badi Sachseln. «Es ist enorm. In unserem vierten Jahr ist das sicher der beste Juli», freut sie sich. «Eigentlich läuft es seit dem Saisonstart an Ostern sehr gut.» Die Gäste im Beizli schätzten die umgebaute Badi, in der sie jetzt auch sitzen können, wenn es mal regnet. «Der neue Umbau kommt an», betont die Pächterin. Beizenbetrieb und Badigäste sind nun getrennt voneinander, ausserdem gibt es eine Überdachung sowie einen Lounge-Bereich beim Eingang der Badi.

Sehr viele Badegäste besuchen zurzeit laut Badmeister Godi Amatter auch das Strandbad Lungern. Aus seiner Sicht habe es bisher sehr viele schöne Tage gegeben, leider nicht immer am Wochenende, bedauert er. Zum grossen Teil kommen Stammgäste in die Badi, aber auch Durchreisende. Geschätzt werde die Badi wegen ihrer Überschaubarkeit und der kinderfreundlichen Atmosphäre. Vor allem Familien kommen gern hierher.

Duschen, abtrocknen und umkleiden gegen Entenflöhe

«Wenn es so weiter geht, wird das ein Spitzenjahr», freut sich Christoph Hess, Chefbadmeister im Strandbad Sarnen. Neu gibt’s im See drei Hängematten, die den Badegast bei Wellengang hin und her schaukeln. Hess hat sie nach einem Vorbild aus Kambodscha anfertigen lassen. Ausserdem ist in diesem Jahr der Schwimmerbereich sicherheitstechnisch und optisch besser gekennzeichnet. Entenflöhe gebe es auch in Sarnen, erklärt Hess. «Dagegen helfen die Dusche direkt nach dem Bad im See, das Abtrocknen und das Wechseln der Badekleider.»

Egon Auchli, der neue Betriebsleiter im Hallen- und Freibad Sonnenberg in Engelberg, ist mit dem Wetter in dieser Saison ebenfalls sehr zufrieden: «Der Mai war sehr positiv, der Juni sehr gut, der Juli mega gut», lobt er. Auch Anlässe wie der Arschbomben-Contest und der Dorfschultriathlon im Juni seien extrem gut angekommen. Zwei Besonderheiten der Badi hebt Auchli hervor: «Die wunderschöne Aussicht auf Titlis, Spannort und Hahnen und das mit 50 Metern grosse Schwimmbecken.» In der kommenden Zeit warten noch einige Attraktionen auf die Badegäste: Vom 4. auf den 5. August können sie eine Nacht in ihrer Badi verbringen und am 6. August können Eltern ihre Kinder in der Badi vom Morgen bis am Nachmittag betreuen lassen.

Für das Strandbad Hergiswil zieht Leander Walker eine durchzogene Bilanz: «Im Frühling kamen die Leute nicht so wegen der Gewitter, danach nicht so wegen zu viel Bise, jetzt ist das Wetter gut. Ein Spitzenjahr wird es sicher nicht, aber trotzdem ein gutes.»

An Spitzentagen besuchen schon mal bis zu achthundert Besucher die eher kleine Badi. Und auch das gibt’s: «Wenn es zu heiss ist, kommen bestimmte Leute vielleicht gerade nicht, vor allem die älteren.» Zurzeit nutzen auch einige deutsche Feriengäste die Badi als Erfrischungspause auf ihrer Reise in die Ferien nach Italien.

Elektrogrill kommt gut an

In Stansstad fällt die Zwischenbilanz positiv aus: «Wir sind bis jetzt vom Wetter her zufrieden, aber auch von den Besucherzahlen», sagt Lisbeth Koch, als Gemeinderätin zuständig für das Strandbad Stansstad. An Spitzentagen kämen bis zu 1500 Besucher. Nebst Einheimischen stammten die Gäste auch von den Nachbarkantonen rundherum. Als Neuerung sei in diesem Jahr der Elektrogrill gut angekommen, betont Lisbeth Koch. Für das Strandbad Buochs-Ennetbürgen kann Chefbadmeisterin Alexandra Schumann feststellen: «Der Mai ist trotz einiger Regentage gut angelaufen, der Juni war sehr gut und der Juli natürlich auch. Die Stammgäste sagen, seit Jahren habe es keine so starke Saison gegeben.»

Nicole Sterchi geniesst mit ihren Kindern Andrin (links) und Alina das Strandbad Stansstad. (Bild: Corinne Glanzmann 25. Juli 2018))

Nicole Sterchi geniesst mit ihren Kindern Andrin (links) und Alina das Strandbad Stansstad. (Bild: Corinne Glanzmann 25. Juli 2018))

An Spitzentagen kommen bis zu 1200 Badegäste nach Buochs-Ennetbürgen, schätzt sie. Für den weiteren Verlauf ihrer ersten Saison als Badmeisterin wünscht sich Alexandra Schumann «unfallfreies Baden der Gäste, dass sie glücklich nach Hause gehen und wiederkommen und weiterhin schönes Wetter am Tag und Regen in der Nacht, damit die Bäume und der Garten nicht austrocknen.»