Dossier: Mehr zur Fasnacht und viele Bilder unter www.nidwaldnerzeitung.ch/fasnacht
Der Stanser Umzug zieht auch Fasnachtsbegeisterte aus Nachbarkantonen an. Zum Beispiel Conny und Stefan Reinhard aus dem Melchtal, die gestern mit ihren Kindern Fjnn und Elin die über 40 Nummern bestaunten. Und dies nicht zum ersten Mal. «Wir kommen schon seit über 20 Jahren am Schmutzigen Donnerstag an die Fasnacht nach Stans – früher noch mit den Guuggenkollegen, heute mit den Kindern», erzählt Conny Reinhard. «Hier treffen wir Leute, die wir sonst das ganze Jahr über nicht sehen.» Und genau dieses Persönliche schätze sie am Stanser Umzug – so etwas treffe man in Luzern nicht an. Vom diesjährigen Umzug war sie einmal mehr beeindruckt, darüber, wie viel Mühe sich die Gruppen mit ihren Sujets gegeben hätten. Ihr Mann lobte die vielen wilden Fasnächtler.
Die junge Familie erlebte mit zahllosen weiteren Fasnachtsbegeisterten, viele davon originell kostümiert, ein rund zweistündiges Fasnachtsfeuerwerk voll schriller Guuggenmusigen, origineller und aufwendig gestalteter Sujetnummern, die die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich zogen.
Der «schräge» Nidwaldner Ständeratskandidat Käslin vom vergangenen Herbst war mehr als einmal Thema. So referierte er auf einem Umzugswagen – mit seinem unverkennbaren Vollbart – über, Sie ahnen es: das Gewissen. Eine Idee der Frohsinn-Ortsgruppe Wolfenschiessen mit dem Motto «D Wolferschiesser dend sich quälä, settid doch dä Chäsli wählä!» Bei einer wilden Gruppe guckte Käslin aus einer Sänfte – mit der Aufschrift «Was für ein Chasperlitheater!» ...
Die Ajax Welläbärg arbeiteten den VW-Abgasskandal fasnächtlich auf – unter dem Motto «Där VW sey där Gruis, liäber meh Dräck zum Chämi uis.»
Der Stanser Dorfplatz war bereits schon vor dem Umzug von den Fasnächtlern in Beschlag genommen worden: So das erste Mal um 5.30 Uhr mit der traditionellen Tagwache. Und während des ganzen Tages zogen «Wilde» mit originellen Ständen und Kostümen die Besucher auf dem Dorfplatz in ihren Bann – Burgherren auf einer Burg, Pizzaiolo, die die italienische Küche zelebrierten – und viele, viele mehr.
Die Guuggenkonzerte am Nachmittag und Abend auf dem Dorfplatz und in der Spielgasse beschlossen stimmungsvoll den ersten Fasnachtstag.
Matthias Piazza