Die Lohngleichheit für Frau und Mann ist in der kantonalen Verwaltung und bei den Lehrpersonen grundsätzlich gegeben, so der Kanton Nidwalden. Dies, obwohl Mitarbeiterinnen im Schnitt etwas weniger verdienen.
Ergebnisse einer obligatorischen Lohngleichheitsanalyse in der gesamten Verwaltung des Kantons Nidwalden zeigen, dass Frauen im Durchschnitt monatlich 1377 Franken weniger verdienen als Männer. Diese Differenz erklärt sich in erster Linie dadurch, dass Frauen in Funktionen mit tieferen Lohnbändern tätig sind, heisst es in einer Medienmitteilung der Staatskanzlei vom Donnerstag.
Mit Berücksichtigung der personen- und arbeitsplatzbezogenen Merkmale wie Dienstjahre, Ausbildung oder berufliche Stellung verdienen Frauen durchschnittlich im Monat 265 Franken oder 2,7 Prozent weniger. Damit sei ein geringer Geschlechtseffekt statistisch nachweisbar, so der Kanton.
Dieser liege aber deutlich unter der vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann definierten Toleranzschwelle von 5 Prozent. Ein Eins-zu-eins-Vergleich zur vormaligen Lohngleichheitsanalyse sei insofern nicht möglich, weil in der Vergangenheit das Verwaltungspersonal und die Lehrpersonen separat ausgewertet worden sind.
«Der Kanton Nidwalden als grosser Arbeitgeber ist sich seiner Vorbildfunktion bewusst. Nebst der Lohngleichheit bieten wir für die Gleichstellung förderliche Rahmenbedingungen wie Jahresarbeitszeit, flexible Arbeitszeitmodelle, Teilzeit- und Telearbeit», wird Finanzdirektor Alfred Bossard in der Mitteilung zitiert.
Er gehe davon aus, dass sich die Unterschiede zwischen den Geschlechtern tendenziell weiter verringerten, sagt Bossard auf Anfrage. «Wenn wir eine Stelle ausschreiben, ist diese einem Lohnband mit Minimal- und Maximallohn zugeordnet», erläutert er. Ob die Stelle mit einem Mann oder einer Frau besetzt werde, sei daher für den Lohn unerheblich. (zim/mu)
Als Referenzmonat für die Analyse diente der April 2021. Basis für die Auswertung bildete der Gesamtverdienst von 800 Mitarbeitenden (Vollzeit), wobei die Frauen mit 439 Angestellten einen Anteil von rund 55 Prozent der Belegschaft ausmachen. Der Anteil der Männer beträgt rund 45 Prozent (361 Mitarbeitende). Die Auswertung wurde mit dem Standard-Analysemodell des Bundes durchgeführt und das Ergebnis durch eine unabhängige Stelle bestätigt. Laut Finanzdirektor Alfred Bossard ist die Lohngleichheitsanalyse seit dem Jahr 2020 durch den Bund vorgeschrieben. Da die Differenz beim Kanton Nidwalden unter 5 Prozent liege, wäre eine weitere Analyse nicht mehr notwendig. Der Kanton habe sich jedoch entschlossen, alle 4 Jahre eine entsprechende Analyse durchzuführen. (zim/mu)