Verkehr und Alter bewegen die Ennetmooser

Wie soll sich die Gemeinde in den nächsten Jahren entwickeln? Was beschäftigt die Bevölkerung? Am Zukunftstag konnten die Bürger sich austauschen. Die Ergebnisse sollen nicht einfach in der Schublade verschwinden, verspricht der Gemeinderat.

Matthias Piazza
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Die Ennetmooser bringen am Zukunftstag ihre Ideen ein. (Bild: Matthias Piazza, Ennetmoos, 29. Juni 2018)

Die Ennetmooser bringen am Zukunftstag ihre Ideen ein. (Bild: Matthias Piazza, Ennetmoos, 29. Juni 2018)

Wie soll Ennetmoos im Jahre 2030 aussehen? Was ist stark an Ennetmoos? Wo gibt’s Verbesserungspotenzial? Um diese Fragen drehte sich der dreieinhalbstündige Workshop am Freitagabend in der Turnhalle St. Jakob. «Mit dem Zukunftsdialog wollen wir die Ziele der neuen Legislatur festlegen. Und zwar nicht im stillen Kämmerlein, sondern zusammen mit der Bevölkerung», begründete Stefan von Holzen, seit gestern Gemeindepräsident, diesen Workshop. «Die Ennetmooser können ihre Wünsche formulieren, so fühlen wir den Puls der Bevölkerung. Der neu zusammengesetzte Gemeinderat will wissen, in welche Richtung es gehen soll.»

Die Blätter füllten sich nach und nach

Die Gesprächsgruppen an den verschiedenen Tischen wurden wild zusammengewürfelt. Ein Gastgeber pro Tisch hatte den Auftrag, die drei je 20-minütigen Gesprächsblöcke zu den Stärken, dem Verbesserungspotenzial und der gewünschten Entwicklung der Gemeinde zu moderieren und die Erkenntnisse auf Papier festzuhalten. «Bringen Sie sich ein, formulieren Sie Ihre Ideen», forderte Moderatorin Britta von Wurstemberger vom Büro frischer Wind die Teilnehmer auf. Diese liessen sie sich nicht zweimal bitten. Es wurde intensiv diskutiert, debattiert, die Blätter füllten sich nach und nach. In einer anschliessenden Runde wurden die Gedanken zusammengetragen und der Versammlung vorgestellt. Der Verkehr kristallisierte sich dabei als eines der Hauptthemen heraus. Der stark zunehmende Pendel- und Durchgangsverkehr auf der Hauptstrasse macht den Ennetmoosern Bauchweh. Mehrfach tauchte die Forderung nach einer besseren Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr auf. Eine jüngere Frau bemängelte, dass sie nach Mitternacht nicht mehr mit dem ÖV von Luzern nach Hause komme. Der Langsamverkehr solle noch mehr gefördert werden, hiess es mehrmals.

Einen oder zwei Schulstandorte?

Ennetmoos hat weder Alterswohnungen noch ein Altersheim – ein Missstand, fanden mehrere Diskussionsteilnehmer. Sie formulierten den Wunsch nach einem generationenübergreifenden Wohnen.

Auch ein Dorfzentrum mit Laden als Treffpunkt für die Bevölkerung erachteten sie als erstrebenswertes Ziel. Ebenfalls auf den Tisch kam die Frage, ob die beiden Schulstandorte Allweg und St. Jakob beibehalten werden sollen. Ja, lautete der Grundtenor. Das Thema solle endlich ad acta gelegt werden, fand ein Bürger.

Bevölkerung wird im November informiert

Verschwinden die Ideen in einer Schublade? Gemeindepräsident Stefan von Holzen verneinte vehement: Bereits an der nächsten Klausur des Gemeinderates im September setze man sich intensiv damit auseinander. An einer Informationsveranstaltung in November soll die Bevölkerung informiert werden. «Im Verkehr, beim altersgerechten Wohnen und dem Dorfzentrum besteht wohl der grösste Handlungsbedarf. Dem wollen wir uns intensiv widmen», so Stefan von Holzen.

Taten auf Worte folgen lassen: Das wäre auch im Sinne von Teilnehmerin Pia Imhof. Sie hofft, dass zumindest ein paar vorgebrachte Anliegen auch umgesetzt werden. Das generationenübergreifende Wohnen und die Klärung der Schulstandortfrage erachtet sie als zentrale Punkte. «Ich würde es schade finden, wenn sich die Ideen wieder verflüchtigen würden. Ich möchte später ein Ergebnis sehen.»