In zwei Etappen feierten am Samstag die erfolgreichen Lernenden in den gewerblich-industriellen Berufe in Stans ihren Abschluss. «Ihr bekommt einen gut gefüllten Rucksack», sagte der Festredner.
Die Lehrabschlussfeier für die gewerblich-industriellen Berufe war am Samstag am Vormittag und am Nachmittag in zwei Gruppen in der Mehrzweckhalle Turmatt in Stans angesagt.
Vor der Festansprache von Nationalrat Peter Keller hatte sich Pius Felder, Leiter des Amtes für Berufsbildung und Mittelschule, mit einigen Gedanken an die Absolventinnen und Absolventen und ihre Begleitpersonen gewandt. «Heute ist der Tag der Wahrheit nach einer Lehrzeit von 2, 3 oder 4 Jahren», sagte Felder. Er verwies auf Parallelen zur Fussball-WM. «Sie brauchen ein Team, damit Sie ausgebildet werden können, aber es sind auch stets gute Einzelleistungen notwendig.» Es brauche aber auch Schiedsrichter, also Lehrpersonen und Experten, welche die Leistungen der jungen Berufsleute beurteilten. «Sie alle sind nun Weltmeister», so Pius Felder weiter, doch auf den Lorbeeren auszuruhen gehe nicht.
«Wer losmarschiert, braucht Proviant für unterwegs, meinte anschliessend Nationalrat Peter Keller in seiner Ansprache. Geht’s auf den Berg, kann es eine Cervelat sein, «die in Nidwalden ja noch nicht verboten ist», fügte er augenzwinkernd hinzu. In den Rucksack gehört auch eine Trinkflasche und als weitere Ausrüstung einen Regenschutz oder auch einen Feldstecher und ein Sackmesser.
«Unser Proviant hier ist Bildung, Neugier, Wissensdurst.» Etwas zu erfahren, zu lernen zu wollen, spannte er den Bogen weiter. «Das ist unser Treibstoff. Ihr habt nun eine volle Tankfüllung davon.»
Nationalrat Keller, der auch Mitglied der kantonalen Bildungskommission ist, stellte in seinem Referat «drei Sachen klar»: Dass der Bildungsrucksack gut gefüllt ist, habt ihr selber sehr viel beigetragen.» Er wies weiter darauf hin, dass «wir in einem Land leben dürfen, wo jeder einen solchen Rucksack erhält – wenn er will.» Es müsse aber oft auch zu denken geben, «wie gleichgültig gewisse Leute mit diesem Rucksack umgehen, zum Beispiel die Lehre abbrechen aus irgendeiner Laune heraus.»
Die Fähigkeitszeugnisse und Berufsatteste überreichte Landammann und Bildungsdirektor Res Schmid. Nicht überschäumende Gefühle, aber viel Freude und Genugtuung war in den Gesichtern der jungen Berufsleute und ihrer Begleitpersonen zu sehen.
Prüfungsleiter Jürg Ehliger gab einige Zahlen bekannt. Die gesamte Anzahl der Kandidaten und Kandidatinnen, inklusive kaufmännische und Detailhandelsberufe, beträgt 357. Davon traten 287 Kandidaten in gewerblichen Berufen an. Nicht bestanden haben 21. Vier Resultate sind noch offen. Abschlüsse mit Fähigkeitszeugnis wurden 302, mit Berufsattest 30 vergeben. Mit Auszeichnung haben 28, mit der Berufsmaturität 20 abgeschlossen.
Die Namen aller Absolventinnen und Absolventen aus Obwalden und Nidwalden erscheinen in einer Beilage am 14. Juli.