Kolumne
Übersichtliche Wahlen

Redaktor Martin Uebelhart macht sich in seinem «Blitzlicht» Gedanken zu den Eidgenössischen Wahlen.

Martin Uebelhart
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Martin Uebelhart (Bild: Corinne Glanzmann)

Martin Uebelhart (Bild: Corinne Glanzmann)

In sieben Wochen wählen die Schweizerinnen und Schweizer ein neues Parlament. In meinen früheren Wohnkantonen hatte ich da die Qual der Wahl. Zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten buhlten auf unterschiedlichen Listen um meine Stimme. Ich konnte je nach Belieben gleich die Liste einer Partei in die Urne werfen oder allenfalls als fähig erachtete Köpfe aus anderen Parteien dazu mischen. Als Stimmbürger musste man einen gewissen Aufwand in Kauf nehmen, wenn man sich mit dem Kandidatenfeld befassen wollte.

Zum dritten Mal kann ich nun in Nidwalden die Eidgenössischen Parlamentarier wählen. Das gestaltet sich bedeutend übersichtlicher. Weil unser Kanton bevölkerungsmässig eher gegen Schluss der Tabelle erscheint, steht ihm nur ein Sitz im Nationalrat zu. Die Standesstimme teilt er sich mit Obwalden.

Was in Nidwalden bei diesen nationalen Wahlen ein wenig fehlt, ist eine (grössere) Auswahl. Für den Ständerat ist das Rennen per stille Wahl bereits gelaufen. Für den Nationalrat kandidieren der amtierende SVP-Mann Peter Keller und Alois Bissig von der CVP – Letzterer allerdings ohne Unterstützung seiner Partei.

Was machen jene Leute, die sich von keinem Kandidaten so richtig vertreten fühlen? Man kann als Protest leer einlegen. Oder man geht gar nicht an die Urne. Das Zweite ist nicht zu empfehlen, denn unsere direkte Demokratie lebt davon, dass sich die Stimmberechtigten beteiligen. Man kann sich auch überlegen, welcher Kandidat einem letztlich näher steht – und hat noch sieben Wochen Zeit für die Entscheidung, wo man sein Kreuzchen machen will.