Landrat
Hergiswiler «Tunnel kurz» im Fokus der Regierung

Die Regierung erklärte, wie sie erreichen will, dass der Bund den «Tunnel kurz» baut. Wichtig sei, dass die Zentralschweizer Kantone geeint aufträten.

Philipp Unterschütz
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Ein Zug auf dem bereits realisierten Doppelspurabschnitt bei der Haltestelle Matt in Hergiswil.

Ein Zug auf dem bereits realisierten Doppelspurabschnitt bei der Haltestelle Matt in Hergiswil.

Bild: Irene Infanger (Hergiswil, 29. Februar 2020)

Der «Tunnel kurz» in Hergiswil ist Voraussetzung, um eine Angebotserweiterung – zum Beispiel den Halbstundentakt Stans/Engelberg oder andere Angebotserweiterungen gemäss dem aktuellen Gesamtverkehrskonzept – zu erwirken. Seit dem Jahr 2013 existiere ein Vorprojekt «Tunnel kurz» in Hergiswil, hielt der Hergiswiler Landrat und Gemeindepräsident Remo Zberg (FDP) in einer Einfachen Anfrage am 10. September fest. Es sei zwingend, dass der Regierungsrat bis Ende 2021 ein Gesamtpaket verabschiede, um die Voraussetzung zu schaffen, das Projekt in den nächsten Ausbauschritt 2040 zu bringen und damit die Verabschiedung durch das nationale Parlament im Jahre 2026 zu ermöglichen.

Schon mehrfach auf die Wichtigkeit hingewiesen

Gestern beantwortete Baudirektor Josef Niederberger im Parlament die Fragen, die Zberg in diesem Zusammenhang gestellt hatte. Die Regierung sei sehr daran interessiert, den Doppelspurausbau Hergiswil bis Hergiswil Matt voranzutreiben. Im Rahmen von verschiedenen Vernehmlassungen habe sie erwähnt, dass eine Umsetzung des Projekts «Tunnel kurz» im nächsten Ausbauschritt 2040 aus Fahrplanstabilitäts- sowie Kapazitätsgründen und den vorgesehenen acht Zügen pro Stunde/Richtung unabdingbar sei.

Aktuell erfolgt laut Josef Niederberger die Erarbeitung des Angebotskonzepts 2040 in der Planungsregion Zentralschweiz, welches sich mit möglichen Angebotsverbesserungen sowie -ausbauten in der gesamten Zentralschweiz auseinandersetzt. Grundlage dafür ist die Nachfrageprognose, welche die Engpässe auf dem Schienennetz aufzeigen soll.

Bezogen auf das Schienennetz im Kanton Nidwalden werden zurzeit Angebotsausbauten wie beispielsweise eine zusätzliche S-Bahn bis nach Stans oder Angebotsverbesserungen wie gebündelte Interregio in Luzern zur Verbesserung der Anschlusssituation für Nidwalden und Obwalden vom Regierungsrat angestrebt. «Es ist absehbar, dass solche Angebotsveränderungen den Doppelspurausbau Hergiswil bis Hergiswil Matt auslösen werden», so Josef Niederberger.

Nidwalden muss die Nachbarn im Boot haben

Die momentanen Arbeiten seien auf eine Eingabe im Jahr 2022 ausgerichtet, sagte der Baudirektor. «Der Schlussbericht des Angebotskonzepts 2040 der Planungsregion Zentralschweiz soll voraussichtlich im Dezember 2021/Januar 2022 in die Vernehmlassung gehen, wobei auch der Regierungsrat eine Stellungnahme abgeben wird.» Die Antwort der Regierung zeigt aber auch, dass Nidwalden Partner braucht, denn «gute Chancen für die Aufnahme von Infrastrukturprojekten wie der Doppelspurausbau Hergiswil bestehen, wenn die Zentralschweizer Kantone geeinigt auftreten.» Das Bedürfnis sei bereits mehrfach in den Fachgremien und Konferenzen eingebracht worden.

2022 erfolgt laut Josef Niederberger die Eingabe des Konzepts beim Bund, der über Angebote und die dafür nötige Infrastruktur entscheide. Die entsprechende Finanzierungsbotschaft solle anschliessend dem eidgenössischen Parlament im Jahr 2026 vorgelegt werden.