An der Generalversammlung der Stanser Theatergesellschaft wurden nicht nur schwarze Zahlen, sondern auch ein neues Stück für 2023 präsentiert.
Othmar Kayser konnte rund 60 Mitglieder der Theatergesellschaft Stans bei schönstem Wetter in Niederrickenbach zu seiner ersten Generalversammlung als Präsident begrüssen. Er sprach von einem intensiven, spannenden und abwechslungsreichen Vereinsjahr. Während die meisten Laientheater die Spielzeit 2022 schon früh abgesagt hatten, wagte sich die Theatergesellschaft, das Friedrich-Glauser-Stück «Matto regiert» unter Regie von Bettina Dieterle zur Aufführung zu bringen.
Nach dem Motto «Wer wagt, gewinnt» konnte der Präsident von einer äusserst gelungenen Spielsaison berichten. Zu Beginn wegen der strengen Coronamassnahmen noch arg eingeschränkt, durften alle Mitwirkenden und das Publikum von der sich bessernden Situation profitieren.
Die positiven Reaktionen des Publikums bewiesen, dass es sich gelohnt hatte, «Matto regiert» auf die Stanser Bühne zu bringen. Die Auslastung lag bei 66 Prozent, was in Anbetracht der Situation ein sehr gutes Ergebnis ist. Die dunklen Wolken am Finanzhimmel verzogen sich so allmählich. Zudem war die Freude der Zuschauerinnen und Zuschauer am Gebotenen sehr motivierend.
Guido Mathieu als Verantwortlicher des Gebäudes und der Infrastruktur berichtete von einigen wichtigen Verbesserungen. Eine neue, leistungsfähigere Antenne verbesserte den Internetempfang und ermöglicht es, im Theater bargeldlos zu bezahlen; in Zeiten von Corona ein Muss. Die Reparatur der Heizung sorgte für deutlich mehr Komfort für das Publikum und die Mitwirkenden. Weitere wichtige, längst fällige Unterhaltsarbeiten im Bereich der Bühnentechnik und der Elektroinfrastruktur werden auch den Mietern und bei den nächsten Spielsaisons von grossem Nutzen sein.
Bereits sind die Verantwortlichen der Theatergesellschaft im Hinblick auf eine gute Kooperation mit der Märli-Biini, die bekanntlich jedes Jahr im Theater an der Mürg ihre Märli-Produktionen inszeniert, konkret am Ausarbeiten eines Konzeptes mit dem gemeinsamen Ziel, schrittweise die gesamte Beleuchtungs- und die Audioanlage zu ersetzen, die weder technisch noch energetisch den heutigen Bedürfnissen entsprechen.
Manuel Unternährer präsentierte eine erfreuliche Jahresrechnung. Corona liess die Verantwortlichen äusserst sparsam planen, was sich auch dank des guten Zuschauerzuspruchs positiv auf die finanzielle Situation der Theatergesellschaft auswirkte. Die Fehlbeträge aus den Vorjahren konnten kompensiert werden, und es wurden der Versammlung wieder schwarze Zahlen präsentiert. Die Treue der Sponsoren und der Gönnerschaft, die trotz pandemiebedingter Schwierigkeiten die Theatergesellschaft namhaft unterstützen, zeigt ihre gute Verankerung in der Kulturszene.
Nadia Würsch und Sonja Rapold traten als Vorstandsmitglieder zurück und wurden für ihre grosse Arbeit herzlich verdankt. Dem Vorstand ist es gelungen, zwei junge, engagierte Leute, die bereits schon seit längerer Zeit in der Theaterszene (Theatergesellschaft Stans, Märli-Biini und Theaterwärch) aktiv sind, für die Vorstandsarbeit zu gewinnen: Kerstin Flüeler und Markus Lindegger wurden mit Applaus für zwei Jahre gewählt. Ebenfalls für zwei Jahre wurden Daniela Bättig Hildenbrand (Vizepräsidentin), Manuel Unternährer (Finanzchef) und Karin Harmath (Revisorin) in ihren Ämtern bestätigt. Othmar Kayser schlug neun Personen zur Aufnahme in die Theatergesellschaft vor, die alle mit Applaus willkommen geheissen wurden. Aktuell zählt die Theatergesellschaft Stans 295 Mitglieder.
Bereits laufen die ersten Vorbereitungen für die Theaterproduktion 2023. Ab dem 21. Januar 2023 wird das französische Theaterstück «Familienbande» («Un air de famille») von Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri aufgeführt, ein zeitgenössisches, subtil gebautes Stück mit leisen Tönen, das ohne vordergründige Effekte ganz durch seine Rollengestaltung besticht. Regie wird zum ersten Mal in Stans Lilian Naef führen. Das relativ kleine Ensemble (je drei Damen und Herren) steht bereits und wird ab Mitte September mit den Proben beginnen.
Schon seit einiger Zeit beschäftigt sich der Vorstand unter der Führung von Emanuel Wallimann mit dem 200-Jahr-Jubiläum der Theatergesellschaft. Neben einer Theaterproduktion sind weitere Aktivitäten in Planung. So werden spezielle Kooperationsanlässe mit anderen Kulturvereinen ins Auge gefasst, eine Ausstellung im Nidwaldner Museum zum Thema «Laientheater in Nidwalden» und eine Beilage in der «Nidwaldner Brattig» geplant. Weitere Ideen sind vorhanden, aber noch nicht spruchreif.