Statt Windkraft gibt’s auf dem Haldigrat Aussicht

Schon jetzt bietet sich beim Berggasthaus Haldigrat ein wunderbarer Panoramablick über die Innerschweizer Berglandschaft. Künftig sollen dank eines speziellen Hochsitzes noch spektakulärere Einblicke in die Natur möglich werden.

Philipp Unterschütz
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Ursprünglich wollte Kurt Mathis, Besitzer des Bergrestaurants Haldigrat und der dazugehörigen Sesselbahn, 2015 sein defektes Windkraftwerk wieder in Gang bringen. Weil das aber nicht funktionierte, ist derzeit neben dem Berggasthaus nur noch der Mast des Windrades übrig.

Das soll nicht so bleiben. Wenn Kurt Mathis seine jüngste Idee umsetzen kann, wird auf dem Mast, der zuerst verkleidet würde, bald einmal ein Hochsitz stehen. Genauer gesagt: ein Naturbeobachtungshochsitz. «Der Name sagt es klar, wofür er gedacht ist – er wird also sicher nicht für die Jagd verwendet», betont Kurt Mathis. Das Baugesuch für den rund 10 Meter hohen Beobachtungsstand liegt derzeit bei der Gemeinde Wolfenschiessen öffentlich auf.

Betreten nur nach Absprache

Kurt Mathis ist zuversichtlich, eine Bewilligung zu erhalten, sodass der Hochsitz noch diesen Spätsommer zur Verfügung stehen könnte. Allerdings könnte die neue Attraktion nicht einfach so benützt werden. «Aus Sicherheitsgründen dürften Interessierte nur nach Absprache mit mir auf den Hochsitz. Wir wollen schliesslich keine Unfälle hier.» Interessant dürfte das Besteigen also vor allem für Fotografen und Natur- und Tierbeobachter sein. Für andere Gäste wird der Hochsitz allein durch seine Präsenz zum Blickfang, man erinnere sich beispielsweise an den viel beachteten Hochsitz an der Gewerbeausstellung Iheimisch in Buochs. Es ist aber auch durchaus möglich, dass die Attraktion in einigen Jahren wieder verschwindet. Kurt Mathis hat die Idee eines Windkraftwerks noch nicht begraben, so wird er auf dem Hochsitz auch ein Windmessgerät installieren, das ihm dafür Daten liefert. «Vorerst warte ich nun mal ab, wie sich die Technik für Windkraft entwickelt.»

Arbeit und Ideen gehen dem umtriebigen Kurt Mathis in seinem Reich auf dem Haldigrat nicht aus. Vor gut zwei Jahren hat er einen Wintergarten mit Blick Richtung Stanserhorn und Pilatus realisiert. Momentan wird nun das Dach des Berggasthauses neu gedeckt sowie eine grössere Lukarne mit mehr Fenstern eingebaut. Künftig hat jede Schlafnische unter dem Dach Fenster mit Sicht auf die Walenstöcke. Bis in etwa drei Wochen ist man fertig. Arbeit gibt’s auch an der Wasserstation, die kürzlich schwere Blitzschäden erlitten hat.

Neuer Naturbikeweg liegt momentan auf Eis

In die Schublade versorgt hat er dagegen vorerst die Idee eines Naturbikewegs Haldigrat nach Alpboden. «Zwar ist die Vorprüfung beim Kanton gut verlaufen, es gab aber Widerstand von Landbesitzern», sagt Kurt Mathis. Er setze jetzt deshalb zuerst die anderen Projekte um und warte, bis das fehlende gut ein Kilometer lange Wanderweg-Teilstück von der Bergstation Maria Rickenbach Richtung Buochserberg ausser im Wanderwegnetz auch ins Velowegnetz aufgenommen wird, was einen durchgehenden Veloweg von der Sessellift-Talstation Alpboden bis zum Campingplatz Buochs gebe.

Weitere Infos: www.haldigrat.ch