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Der Kanton Nidwalden schafft zusätzliche Kapazitäten für die Unterbringung von geflüchteten Personen. Dank dem Entgegenkommen der Gemeinde Stans kann das alte Wohnhaus Mettenweg zwischengenutzt werden.
Gemäss nationalem Verteilschlüssel hat der Kanton Nidwalden 0,5 Prozent aller Zugewanderten aufzunehmen. Im Vorjahr waren dies 370 Schutzsuchende aus der Ukraine sowie 60 Flüchtlingen vor allem aus Afghanistan, Syrien und der Türkei. Laut Prognosen des Staatssekretariats für Migration sei im laufenden Jahr von rund 200 weiteren Geflüchteten in Nidwalden auszugehen, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt.
Vor kurzem wurde die Unterkunft im temporär umgebauten Zeughaus in Oberdorf in Betrieb genommen. Diese bietet bei einer maximalen Auslastung bis zu 80 Personen Platz.
Nun hat der Kanton ein weiteres Objekt für die Unterbringung von Flüchtlingen zugemietet: das alte Wohnhaus Mettenweg der Gemeinde Stans. «Dieses wird demnächst leer stehen, da die Institution den nebenan errichteten Neubau in Betrieb nimmt und Bewohnende sowie Personal die neuen Räumlichkeiten beziehen», heisst es in der Mitteilung dazu.
Das alte Wohnhaus Mettenweg ist für 35 Personen ausgelegt und könne kurzzeitig bis zu maximal 50 Personen unterbringen. Das Amt für Asyl und Flüchtlinge gehe aktuell aber nicht davon aus, dass es zu einer vollen Auslastung kommen wird.
Es freue ihn sehr, dass die Gemeinde Stans den Kanton partnerschaftlich unterstützt bei dessen Aufgabe, den zugewiesenen Flüchtlingen Wohnstrukturen zu bieten, wird Gesundheits- und Sozialdirektor Peter Truttmann in der Mitteilung zitiert. «Wir haben von Beginn weg Wohlwollen gegenüber unserem Anliegen gespürt.» Der Kanton allein könne nicht sämtliche Infrastrukturen für das Asyl- und Flüchtlingswesen zur Verfügung stellen. «Umso dankbarer sind wir, wenn die Gemeinden offen sind, sich an geeigneten Lösungen zu beteiligen.» Der Fokus liege dabei auf bereits frei stehenden Räumlichkeiten und Objekten.
Dem Stanser Gemeinderat sei es wichtig gewesen, für die Zwischennutzung des alten Wohnhauses Mettenweg eine Lösung zu finden, die der Vision des Areals als Ort der Begegnung für verschiedene Nutzergruppen entspricht. Aktuell seien das insbesondere Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Langfristig sollen aber auch andere Bevölkerungsteile für eine Durchmischung auf dem Areal beitragen.
«Für uns war schnell klar, dass wir dem Kanton Hand bieten und im alten Wohnhaus Mettenweg Flüchtlingen ein temporäres Zuhause zur Verfügung stellen wollen», wird Gemeindepräsident Lukas Arnold zitiert. Wichtig sei, dass die im alten Wohnhaus Mettenweg untergebrachten Menschen betreut werden und nicht auf sich allein gestellt sind.
Die Zimmer im alten Wohnhaus Mettenweg seien zweckmässig eingerichtet und nur kleinere bauliche Anpassungen seien notwendig. Das Amt für Asyl und Flüchtlinge gehe davon aus, dass die Unterkunft ab Juni/Juli bezugsbereit ist. Wie schnell Flüchtlinge im Mettenweg einziehen, hänge von den weiteren Auswirkungen des weltpolitischen Geschehens und der Auslastung in den übrigen Unterkünften des Kantons ab. «Dank der steten, intensiven Planung und der vorübergehenden Übernahme des alten Mettenweg-Gebäudes sind wir in der glücklichen Lage, dass wir für den weiteren Zustrom gewappnet sind», so Peter Truttmann.
Dem Kanton und der Gemeinde Stans sei es wichtig gewesen, die Nachbarschaft direkt über die Zwischennutzung des alten Mettenwegs zu orientieren. Mittels Schreiben seien die Anwohnerinnen und Anwohner über das Vorhaben ins Bild gesetzt worden. Die Mietvereinbarung mit dem Kanton ist bis Ende Juni 2025 befristet, anschliessend will die Gemeinde das Gebäude einer neuen Nutzung zuführen. (pd/eca)