Die Anlagen und Leitungen der Stanser Wasserversorgung im Gebiet Stanserhorn sind in die Jahre gekommen. Ein Kredit für die Erneuerung kommt nun an die Urne.
Für 5,3 Millionen Franken will der Gemeinderat die Infrastruktur der Wasserversorgung in den höher gelegenen Stanser Quartieren sanieren. Es betrifft die Anlagen und Leitungen der Gebiete Klostermatt bis Kählen und Kniri vom Schulmattli bis Unter Hostatt und vom Kreuzegg bis Langmattli. So soll das 129 Jahre alte obere Reservoir Klostermatt, das in die Jahre gekommen und störungsanfällig ist, zurückgebaut werden. Denn es wird für die Trinkwasserversorgung nicht mehr benötigt. Die technischen Anlagen, die für den Wasserzulauf der Quellen Schilt und Kählen und für die Trinkwasserversorgung der höher gelegenen Quartiere notwendig sind, werden in das untere Reservoir Klostermatt mit Baujahr 1973 integriert. Dieses Reservoir mit einem Fassungsvermögen von 5000 Kubikmeter versorgt die Niederzone Stans, also fast das gesamte Versorgungsgebiet der Wasserversorgung Stans, das auch einen grossen Teil der Gemeinde Oberdorf umfasst. In diesem Reservoir sind diverse Anpassungen im Rohrkeller nötig. So soll er vergrössert werden. Integriert wird auch das Stufenpumpwerk, das Trinkwasser in die höher gelegenen Quartiere pumpt und auch die Leistung für den Löschwassernachschub erhöht.
Damit soll ein weiterer Missstand behoben werden. Denn weil der Wasserdruck zu klein ist, muss die Feuerwehr bei einem Brand im höher gelegenen Gemeindeteil mit Feuerwehrpumpen nachhelfen. Diese Löschwassernachspeisung wäre dann nicht mehr nötig. Weil die Feuerwehr von der Erneuerung profitieren würde, beteiligt sich auch die Nidwaldner Sachversicherung (NSV) an den Kosten mit voraussichtlich etwa 300'000 Franken.
Das Wasser der Quelle Schilt würde neu direkt in die Wasserkammer des unteren Reservoirs Klostermatt geführt. Das Wasser der Kählenquelle hat genügend Druck, dass es neu eine Turbine für die Stromproduktion antreiben kann, bevor es in die Wasserkammer fliesst. Dafür sind Anpassungen an der Brunnenstube Kählenquelle nötig. Geplant ist auch, die Steuerung mit den Schaltschränken, die Reservoir-Belüftung, die Entfeuchtungsanlagen, Drucktüren, Treppen und Geländer zu erneuern. Im Erdgeschoss soll neben den technischen Einrichtungen Platz für Material der Notversorgung und Hygienematerial geschaffen werden.
Auf dem Dach des Reservoirs ist auf dem Spielplatzgelände eine WC-Anlage geplant, welche das mobile Kunststoff-WC auf dem Reservoir-Vorplatz ablöst. Mit den Erneuerungsarbeiten soll auch die Umgebungsgestaltung des Spielplatzes optimiert werden. Dies alles ist nicht Bestandteil des 5,3-Millionen-Kredits, sondern wird durch die Gemeinde separat finanziert und budgetiert.
Neben dem Reservoir obere Klostermatt wird auch das Reservoir Kniri zurückgebaut. Dieses hat technische und qualitative Mängel und wird durch ein neues Reservoir ersetzt. Mit einem Fassungsvermögen von 200 Kubikmetern ist das neue Reservoir westlich vom Forsthaus Kreuzegg geplant und wird grösstenteils in die Landschaft eingebettet. «Der Schuh drückt an verschiedenen Orten in diesem Gebiet. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um diese Wasserversorgungsanlagen fit für die nächsten 50 Jahre zu machen», sagt dazu die fürs Projekt zuständige Gemeinderätin Sarah Odermatt. Auch die Finanzkommission empfiehlt, den Kredit anzunehmen. Sagen die Stanserinnen und Stanser am 13. Februar Ja zum Kredit über 5,3 Millionen Franken, fahren im Frühling nächsten Jahres die Bagger auf und im Herbst 2024 soll das Projekt abgeschlossen sein.