Verkehr
Stans-West-Umfahrung kostet einen Drittel mehr

Nun liegt das Projekt für die Entlastungsstrasse auf. Der unerwartet schlechte Baugrund treibt die Kosten in die Höhe.

Matthias Piazza
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Die geplante Entlastungsstrasse Stans West soll entlang des Zentralbahn-Trassees von der Rotzlochstrasse auf Höhe Gerbibrücke zur Ennetmooserstrasse im Gebiet Fuhr führen.

Die geplante Entlastungsstrasse Stans West soll entlang des Zentralbahn-Trassees von der Rotzlochstrasse auf Höhe Gerbibrücke zur Ennetmooserstrasse im Gebiet Fuhr führen.

Bild: Matthias Piazza (Stans, 10. November 2021)

Mit der geplanten Entlastungsstrasse Stans West geht es einen Schritt weiter. Nun liegt das Projekt bis am 10. Dezember öffentlich auf. Und die Planung und Vorarbeiten sind vorangeschritten. Mit unerfreulichen Erkenntnissen: Statt der ursprünglich gerechneten 14,66 Millionen Franken geht man nun von 18,8 Millionen Franken aus. Grund für die Mehrkosten von fast einem Drittel ist der schlechte Baugrund, wie Baudirektor Josef Niederberger auf Anfrage sagte. «Wir wussten, dass der Untergrund im Galgenried weich ist. Nun mussten wir leider feststellen, dass der Untergrund an der Stelle, wo die Strasse geplant ist, besonders schlecht ist.» Es müsse darum für den Strassenbau tiefer gegraben werden. Dementsprechend wird die Fundation grösser dimensioniert. Die Kosten muss der Kanton selber berappen, der Bund beteiligt sich daran nicht, da das Projekt gemäss Josef Niederberger nicht Teil des Agglomerationsprogramms ist.

Die neue, rund einen Kilometer lange Entlastungsstrasse führt von der Rotzlochstrasse auf Höhe Gerbibrücke dem Zentralbahn-Trassee entlang zur Ennetmooserstrasse im Gebiet Fuhr, wobei die beiden Anschlussknoten als Betonkreisel ausgeführt werden sollen. Parallel zur Strassenfahrbahn ist auch ein Velo- und Gehweg geplant.

Motion war der Auslöser

Dass das schon zuvor nicht unumstrittene Projekt wegen der Mehrkosten scheitern könnte, schliesst Josef Niederberger mit Verweis auf die Entstehungsgeschichte aus. Das Projekt beruht auf der Motion des Ennetmooser SVP-Landrats Markus Walker, die er 2015 mit 18 Mitunterzeichnenden im Landrat eingereicht hatte. Die Eingabe hatte die Planung und Realisierung der Umfahrungsstrasse Stans West verlangt. Gegen den Willen der Regierung, die Variantenvergleiche machen wollte, überwies der Landrat die Motion. «Wir müssen den Auftrag des Landrates umsetzen», hält Niederberger fest.

Zuversichtlich gibt er sich auch, was die öffentliche Auflage mit Einwendungsmöglichkeiten betrifft. Sollte das Projekt auch diese Hürde nehmen, befände nächsten Sommer der Landrat und im Herbst das Volk an der Urne über den Baukredit. Geben sowohl Parlament wie Stimmvolk grünes Licht, könnten gemäss Josef Niederberger schon 2023 die Bagger auffahren.