Der Gemeinderat will die Postautohaltstellen beim Bahnhof umbauen. Das ist aber nur eines von mehreren Projekten im Umfang von fast 3 Millionen Franken.
Er hat Wellen bekommen, der Belag auf dem Bahnhofplatz Stans, wo die Postautos halten. Der Eindruck täuscht nicht: Die Belagsflächen haben ihre Lebensdauer überschritten, weisen Schäden oder Flicke auf. Auch geht man davon aus, dass die Tragschicht strukturelle Defizite aufweist, wie der Gemeinderat in der Botschaft zur Gemeindeversammlung schreibt. Doch auch wegen des Behindertengleichstellungsgesetzes will oder eben muss der Stanser Gemeinderat den Platz mit den Postautohaltestellen für 1,15 Millionen Franken erneuern.
Dieses schreibt nämlich vor, dass bis Ende nächsten Jahres grundsätzlich sämtliche Bushaltestellen und Bahnhöfe so umgebaut sind, dass sie von Menschen mit Beeinträchtigungen, sei es im Rollstuhl oder Rollator oder auch von Leuten mit Kinderwagen, selbstständig benutzt werden können. Insbesondere müssen die Perrons auf 22 Zentimeter angehoben werden, damit man ebenerdig die Niederflurbusse benutzen kann. Und weil die Postautohaltestelle «Stans, Bahnhof» innerorts liegt, muss die Gemeinde den Umbau berappen.
Mit vier weiteren Krediten hat der Stanser Gemeinderat ein Paket im «Wert» von 2,93 Millionen Franken geschnürt, worüber die Stanserinnen und Stanser an ihrer Gemeindeversammlung vom 30. November abstimmen. Dazu gehört auch der Kredit über 890'000 Franken für die Erneuerung des benachbarten Veloparkings. Geplant ist eine Anlage mit zwei offenen Unterständen und einer abschliessbaren Station, mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Diese liefern Strom für den Eigenbedarf der Veloparkierung (Beleuchtung, Elektroveloladestation). Und allenfalls auch für das Bahnhofparking, sobald ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch gegründet ist.
Für den künftigen Betrieb sämtlicher 225 Veloabstellplätze rund um den ganzen Bahnhof ist der Gemeinderat aktuell im Gespräch mit der Caritas Luzern und der Stiftung Weidli. Die Gemeinde rechnet mit jährlichen Kosten für die Bewirtschaftung von rund 12’000 Franken.
Für 320'000 Franken soll die veraltete öffentliche Beleuchtungsanlage durch eine zeitgemässe mit LED-Leuchten ersetzt werden. Auch die Trinkwasserleitungen haben ihre Lebensdauer erreicht und sollen für 125'000 Franken erneuert werden. Auf 445'000 Franken sind schliesslich die Erneuerung der Strassenentwässerung sowie die Sanierung und Instandhaltung des Schmutzwassersystems veranschlagt.
Stimmt die Stanser Stimmbevölkerung dem Paket zu, fahren kommenden Frühling die Bagger auf. Die Hauptarbeiten, die unter laufendem Verkehr stattfinden, dauern voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres.
Ein weiteres grosses Projekt der Gemeinde wirft ihre Schatten voraus: die Sanierung des Schulhauses Pestalozzi. In einem nächsten Schritt will der Gemeinderat einen Wettbewerb für 435'000 Franken lancieren, um Vorschläge für die Sanierung und Aufstockung des Schulhauses zu erhalten, das nicht mehr den heutigen ökologischen und bautechnischen Anforderungen genügt. Aus pädagogischer Sicht fehlen zeitgemässe Infrastrukturen wie Gruppenräume, Lernateliers und Arbeitszimmer für die Lehrpersonen, schreibt der Gemeinderat. Die Holz- und Metall-Werkräume genügten den sicherheitsrelevanten Anforderungen nicht mehr. Die komplette Gebäudehülle des Turnhallentraktes erfordere eine wärmetechnische Sanierung, die Umgebung eine Gesamterneuerung.
Das Schulhaus Pestalozzi (Hauptbau) wurde 1970 zusammen mit dem Turnhallentrakt mit Hallenbad, dem Foyer zum heutigen Pestalozzisaal sowie der Hauswartwohnung erbaut. 1985 wurden der sogenannte Anbau zum Schulhaushaupttrakt, der eigentliche Pestalozzisaal sowie der Singsaal realisiert. 2001 wurden die Fassaden des Schulhaustraktes (Hauptbau und Anbau) teilerneuert. Das Hallenbad wurde 2018 gesamtsaniert und im Jahr 2022 die beiden Turnhallen innen in Stand gestellt.
Ein weiteres Traktandum betrifft die Realisierung einer öffentlichen Toilettenanlage auf dem Spielplatz Klostermatt für 330'000 Franken.
Zudem darf die Gemeindeversammlung über eine Steuersenkung von 0,1 Einheiten und zusätzlich einen auf ein Jahr befristeten Steuerrabatt von 0,2 Einheiten abstimmen. Damit würden für natürliche Personen die Gemeindesteuern für nächstes Jahr gegenüber 2021 um 12 Prozent auf 2,15 Einheiten sinken. Grund für das «Steuergeschenk» ist der erwartete Ertragsüberschuss von 602'100 Franken – dies bei einem Ertrag von 46,598 Millionen Franken. Investitionen sind für gut 16 Millionen Franken vorgesehen.
Gemeindeversammlung Stans: Mittwoch, 30. November, 19.30 Uhr, Turmatthalle (Bluemattstrasse 1). Die Botschaft finden Sie hier.