Der Bäcker-Nachwuchs hat am Wochenmarkt in Stans gezeigt, zu welchen Köstlichkeiten er bereits fähig ist. Brot und Zopf waren rasch vergriffen.
Publikumswirksam verkauften rund zehn Bäcker- und Konditor-Lehrlinge aus Nid- und Obwalden auf dem Stanser Dorfplatz ihre Spezialitäten, die sie wenige Tage zuvor in ihren Lehrbetrieben produziert hatten. Die Aktion am Stanser Wochenmarkt des vergangenen Samstags war ganz im Sinne ihres Berufsschullehrers Marco De Col: «Wir möchten mit den Lernenden die Kundennähe pflegen.» Unterstützt wurden sie dabei von Jasmin Zimmermann. Die zukünftige Detailhandelsverkäuferin im zweiten Lehrjahr zeigte den angehenden Bäckerinnen und Bäckern, wie man richtig verkauft.
Die feinen Backwaren fanden schnell ihre Käufer: Der grosse Teil der Marktbesucher kaufte Brot und Zöpfe für den Sonntagstisch. Für Nachschub sorgte Stefan Filliger, Leiter der Volg-Bäckerei in Ennetbürgen. Normalerweise entstehen in seinem fahrbaren Holzofen würzige Pizzas, doch am Samstag galt es, den grossen Bedarf an Brot und Zöpfen abzudecken.
Julia Bünter, die bei der Bäckerei Dossenbach in Engelberg ihr drittes Lehrjahr absolviert, hat einige «Schoggi-S» produziert. In ihrem Lehrbetrieb werden vermehrt ältere, in Vergessenheit geratene Produkte gefördert. Für die Lehrtochter macht dies den Beruf interessant. «Mir gefällt diese Vielseitigkeit», sagte die 19-jährige Bäckerin. Auch Michaela Agner (18), die beim Christen-Beck in Buochs ihre Lehre absolviert, gefällt es in ihrer Profession: «Ich liebe diesen Beruf, weil es viel Abwechslung gibt.» In ihrem Lehrbetrieb an der Engelbergeraa wird auch in Tagesschichten gearbeitet. «So müssen wir nicht nur in der Nacht arbeiten», meinte die künftige Bäckerin, die für den Wochenmarkt Urdinkel-Zopf produzierte.
Bisher führte der Verband Ob- und Nidwaldner Bäcker-Confiseure mit den Lernenden jedes Jahr einen Wettbewerb durch. Dieser läuft nun in der gesamten Zentralschweiz, berichtete Verbandschef Thomas Christen. In der Folge mussten sich die Verantwortlichen für die Unterwaldner Lehrlinge etwas Neues einfallen. Mit der Aktion «Backhandwerk am Wochenmarkt» können sich die angehenden Bäcker und Bäckerinnen nicht nur einer breiten Öffentlichkeit zeigen. Der Branchenverband macht gleichzeitig Werbung in eigener Sache. «Unser Ziel ist es, den Beruf weiterhin attraktiv zu gestalten», so Thomas Christen. Schliesslich möchte die Branche nicht nur genügend Nachwuchs generieren, sondern auch die eigene Berufsschule in Sarnen erhalten.