45 Jahre war Peter Strebel Präsident der Spielerkommission beim SC Buochs, Nidwaldens grösstem und erfolgreichstem Fussballclub. Trotz seines Rücktritts bleibt der 75-Jährige seinem Verein treu.
Marion Wannemacher
marion.wannemacher@ nidwaldnerzeitung.ch
«Ich könnte ein Buch schreiben», sagt Peter Strebel. Nach 45 Jahren als Präsident der Spielerkommission ist er diese Woche an der Generalversammlung des SC Buochs zurückgetreten. Diesen Schritt hat sich der 75-Jährige gut überlegt und bereits vor zwei Jahren angekündigt. In den 45 Jahren im Vorstand war er allein 20 Jahre in der Rekurskommission der 1. Liga, dort auch Vizepräsident und zwischendurch zuständig fürs Coaching der ersten Mannschaft. Der gebürtige Buochser hat es in seiner Zeit mit 13 Präsidenten und 33 Trainern zu tun gehabt.
«Ein klein bisschen Wehmut macht sich schon bemerkbar», bekennt Peter Strebel, «aber ich werde auch weiterhin zu den Matches gehen, und als Ehrenpräsident nehme ich auch weiter an den Vorstandssitzungen teil», räumt er ein. Dem Gegner ein Aufgebot schreiben, den Schiedsrichter aufbieten, schauen, dass der Platz in Ordnung, der Speaker parat ist. Am Chef der Spielerkommission hängt viel Verantwortung – beim SC Buochs aktuell für 27 Mannschaften, macht Hunderte von Spielen pro Jahr. «Heute mit Internet geht das alles ja schon viel einfacher», sagt Strebel. 1972, als er frisch dazukam, waren beim SC Buochs gerade mal 7 Mannschaften auf dem Rasen. 300 bis 400 Mitglieder hatte der Verein damals, heute sind es 720. Natürlich war er bei Auswärtsspielen immer vor Ort dabei, häufig in Begleitung von Pfarrhelfer Andreas Christen. «Wenn es ins Tessin ging, musste ich ihn immer dort abladen, wo er sich mit Brissago-Zigarren eindecken konnte.» Christen zeigte sich bei Erfolg grosszügig: «Bei einem Sieg spendete er einen Hunderter in die Spendenkasse, bei einem Unentschieden einen Fünfziger», erzählt Strebel.
Der SC Buochs kann eine Erfolgsgeschichte vorweisen, gerne erinnert sich Peter Strebel an die Höhepunkte: «Die Cupsiege gegen St. Gallen, letztes Jahr haben wir die Young Boys geschlagen, die Aufstiegsspiele 1998 in der Challenge League, der aktuelle Nationaltrainer Vladimir Petkovic war bei uns Spieler», zählt er auf.
Vier Enkel hat Peter Strebel mittlerweile, Langeweile kennt er nicht. Der ehemalige Reiter war im Militär bei der Kavallerie und organisiert derzeit einen Grossanlass für ein Treffen der Dragonerschwadron 22. «Ein bisschen was macht man doch immer», sagt er bescheiden.