In einer Gruppe die Landschaft pflegen stärkt den Gemeinschaftssinn. Genau dies ist einer der Gründe, warum die Pilatus Flugzeugwerke AG Lehrlinge in ein Arbeits-Sommerlager schickt.
Hinter Pro Valladas steckt ein graubündnerisches Unternehmen, das sich für Talschaften engagiert, um dort die Diversität zu erhalten. Kürzlich lud Geschäftsführer und Biologe Marcel Züger die Medien ein, Lehrlinge der Pilatus Flugzeugwerke AG im Wald bei Sedrun zu besuchen. Die vergangenen Wochen standen dort zwei Gruppen à je rund 30 jungen Erwachsenen im Einsatz. Angeleitet wurden sie von Züger, Verantwortlichen ihres Arbeitgebers und Experten von Pro Valladas.
Mit über 2000 Mitarbeitern am Hauptsitz in Stans ist Pilatus einer der grössten Arbeitgeber in der Zentralschweiz. Das Flugzeugunternehmen bildet rund 120 Lernende in 13 verschiedenen Berufen aus, die Förderung von jungen Berufsleuten geniesst einen hohen Stellenwert. Dass dem wirklich so ist, beweist auch die jährliche Organisation des Sommerlagers, in dem die Lehrlinge einmal einer anderen Arbeit nachgehen sollen als in ihrer angestammten Position. Wie Fredy Glarner, Verantwortlicher für die Lehrlingsausbildung bei Pilatus, erklärt, sei es allerdings gar nicht so einfach, jeweils geeignete Projekte zu finden, bei denen so grosse Gruppen eingesetzt werden können. Mit Pro Valladas hätten sie jetzt einen guten Partner gefunden. «Unser Ziel ist, dass die Jugendlichen gemeinsam etwas erreichen und so der Teamgeist gefördert wird», betont Glarner. Die Pilatus AG bilde derart viele Lehrlinge aus, dass sich diese in der Firma sonst nur hie und da begegnen. Einer davon ist Pedro Gasser, der sich gegenwärtig zum Konstrukteur ausbilden lässt und im Camp in Sedrun mit anpackt: «Mir gefällt meine Lehre. Flugzeuge zu bauen, war schon ein Kindheitstraum.» Dem 17-Jährigen, der sonst im Büro arbeitet, gefiel es, sich auch einmal körperlich zu betätigen und im Team zu arbeiten. Für ihn und seine Kollegen aus dem Büro sei der Einsatz wohl kräfteraubender gewesen als für Lehrlinge aus der Werkstatt. «Tagsüber ist das hier in Sedrun harte Arbeit und am Abend sogar ein bisschen wie Ferien», berichtete Gasser.
Veronique Geiser macht als einzige junge Frau im ersten Lehrjahr die Ausbildung zur Anlage- und Apparatebauerin. Die Aufräumarbeiten im Wald empfand sie als ziemlich anstrengend. Am ersten Tag hätten wohl alle etwas mit sich zu kämpfen gehabt, meinte sie. «Abends sieht man jedoch, was man geleistet hat und das ist sehr befriedigend,» so Geiser, die im Camp neue Freundschaften knüpfen konnte. «Der Zusammenhalt wird wirklich gestärkt.»
Nebst Aufräumen im Wald setzte Pro Valladas die Lehrlinge aus Nidwalden auch noch für andere Arbeiten ein. So wurden etwa Wanderwege instand gestellt oder Weiden und Alpwiesen gepflegt. Ebenso galt es, alte Wildschutzzäune um Lawinenverbauungen zu entfernen.