CEO Peter Galliker von der gleichnamigen Transportfirma gibt beim Podium spannende Einblicke, wie die Klimaziele 2050 erreicht werden können.
Rund 40 Personen, davon 22 GLP-Mitglieder, lauschten den Ausführungen von Markus Odermatt, Mitglied des Komitees für die Klimainitiative. Für ihn soll Nidwalden in der Schweiz die Vorreiterrolle übernehmen. Er dürfe als reicher und innovativer Kanton nicht mehr alles vor sich herschieben. Das Potenzial sei vorhanden, um die Ziele bis 2040 zu erreichen. «Es ist sinnlos, weitere Millionen in die Kehrsitenstrasse zu buttern. Der Bürgenstock ist wegen des Klimawandels instabil geworden», sagte Odermatt.
Er hinterfragt auch den grossen Fleischkonsum und rät dem anwesenden Landammann Joe Christen, an Gemeindeversammlungen in Stans nicht mit einem grossen Fleischbuffet aufzuwarten und im Kollegi oder Kantonsspital das Fleischangebot zu senken. Sinnlose Autofahrten sollten möglichst vermieden oder Discounter im Dorfzentrum und nicht im Industriegebiet angesiedelt werden.
Landammann Joe Christen sagt zum Verfassungsartikel: «Wir wären der zweite Kanton in der Schweiz, der eine Jahreszahl in die Verfassung schreiben würde. ‹Klimaneutral› ist ein schwieriger und gefährlicher Begriff.» Der Kanton sei sich durchaus bewusst, dass die Treibhausgas-emissionen reduziert werden müssen. Um netto null zu erreichen, müssen nicht vermeidbare Emissionen kompensiert werden. «Netto null ist ein sorgfältig gewählter Begriff. Der Absenkpfad gehört nicht in die Verfassung, aber sehr wohl in die Strategie», so Regierungsrat Joe Christen. Das Bekenntnis zum Verfassungsartikel Klima sei zugleich ein Programmartikel.
Das Logistikunternehmen Galliker, die Milchverarbeiterin Emmi, Pangas und CKW unterzeichneten kürzlich eine Absichtserklärung. Damit will man die Energiewende vorantreiben und einen signifikanten Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Ziel ist es, den Fuhrpark mit 1280 Lastwagen künftig mit 10 Prozent Elektro und je 45 Prozent Wasserstoff und synthetischem Treibstoff abzudecken. Aber das gehe nicht von heute auf morgen und es käme in Altishofen unweigerlich zum Blackout. «Momentan sind in unserer Firma sechs Wasserstofffahrzeuge und 45 Elektrolastwagen unterwegs, ein Lastwagen kostet 500’000. Bis 2040 ist es die Hälfte des Fuhrparks und im Jahr 2050 sind wir klimaneutral», erwähnte Peter Galliker.
Stolz präsentiert Peter Galliker sein neustes Green-Logistics-Projekt by Galliker. Der Lastwagen ist eine Weltneuheit, hat vier Tonnen Batterien an Bord und eine Reichweite von 500 Kilometern. «Wir wollten schneller sein als Elon Musk und wir ersetzen jedes Jahr 100 Lastwagen.» Die Firma verfolgt das Ziel, in den logistischen Prozessen schädliche Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden und den Verbrauch von nicht erneuerbaren Ressourcen mit eigenen Fahrlehrern laufend zu reduzieren.
Die Versammlung stimmt der Volksinitiative «Nidwalden ab 2040 klimaneutral» und der Stichfrage einstimmig zu.