Auf der Theaterbühne in Oberdorf geht es drunter und drüber. Erstmals spielt die Theatergesellschaft Büren eine Komödie.
Zwischen Tüll und Tränen bewegt sich die rabenschwarze Komödie «Das isch’s gsi?». Mit diesem Bühnenstück von Jack Smith ist das Theater Büren zwar ein Wagnis eingegangen. Aber der lang anhaltende Schlussapplaus nach der gelungenen Premiere am Samstag in der ausverkauften Aula im Schulhaus Oberdorf mit mehreren Vorhängen zeigte, dass dieses Wagnis vollends gelungen ist.
Regisseur Roland Simitz hat ganze Arbeit geleistet. Die Theatergesellschaft Büren verspricht turbulente Szenen und beste Unterhaltung bis zum Schluss. Der englische Humor mit raffinierten Wortspielereien begeisterte das Premierenpublikum, sorgte für zahlreiche Lacher und viel Szenenapplaus. «Eine sensationelle Leistung», lobte Präsidentin Anita Murer, die allen Spielern, Spielerinnen und der Hintergrundmannschaft ein Präsent überreichte. Beide Akte spielen im Bestattungsinstitut. Das Bühnenbild bauten Heiri Küttel und Markus Hochstrasser und ihr Team. Für die richtigen Farbtöne sorgte Urs Halter.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht David Berger (Stefan Odermatt), der das Leben seines Freundes Herbert Schmid (Alex Lussi) völlig durcheinanderbringt. Im Bestattungsinstitut «Zur goldenen Harfe», wo es normalerweise todlangweilig zu und her geht, ist plötzlich der Teufel los. Der Bestatter Herbert setzt alles daran, in seinem Institut die «himmlische Ruhe» wieder herzustellen.
Zuvor hat sich der verlobte David an seinem Polterabend bei Mafiaboss Carlos Koslowski (Ruedi Barmettler) Geld für einen teuren Ehering geliehen, um seiner Braut Julia Hablützel (Simona Lussi) zu imponieren. Dieser verlangt nun sein Geld zurück und hat seinen Besuch im Institut angekündigt. Der Heiratswillige bittet nun Herbert, seinen Tod vorzutäuschen, damit er das Geld nicht zurückerstatten muss. «Das isch’s gsi», denkt er sich, doch sein Vorhaben verursacht mehr Wirbel als ihm lieb ist.
Der schwarz gekleidete Lehrling Kevin Pfister (Urs Lussi) informiert pflichtgetreu die Angehörigen und ist sich nicht bewusst, was für ein Durcheinander er damit auslöst. So mag es wenig erstaunen, dass plötzlich die halbe Hochzeitsgesellschaft im Institut erscheint.
Schmid versucht nun verzweifelt, den Überblick zu wahren und zu entscheiden, wer nun die «Leiche» sehen darf und wer nicht. Er kann aber nicht verhindern, dass der vermeintlich Tote, der eigentlich für Mafiaboss Carlos Koslowski bestimmt ist, Daniels Braut Julia (Simona Lussi) und Brautmutter Helen Hablützel (Felizia Tresch) zu Gesicht bekommen. Während Julia in grosse Trauer verfällt, sieht es die zynische Brautmutter etwas anders. «Elektro Imhof kann man für alles brauchen», sagt die pfiffige Elektrikerin Maria Imhof (Monika Durrer), die Julia mit Rat und Tat zur Seite steht. Eigentlich müsste die «Stromerin» die elektrische Installation in Ordnung bringen, ist aber immer da, wo sie nicht sein sollte.
Im ganzen Durcheinander erscheint dann auch noch die trauernde Witwe Irmgard Abegglen (Renata Henseler), die ihrem verstorbenen Ernstli die letzte Ehre erweisen will. Und auch die Escort-Dame Patricia Deluxe (Corinne Kaufmann) hat noch einen wichtigen Auftrag zu erledigen.
Kommt der geplagte Bräutigam überhaupt aus seinem Schlamassel heraus? Warum tauchen plötzlich Drogen auf? Ist nach diesen Turbulenzen noch an eine Hochzeit zu denken? Was geschieht mit Mafiaboss Koslowski, der von Brutalität nur so strotzt? Die Komödie «Das isch’s gsi?» lebt von den wechselhaften Szenen, von den verstrickten Gesprächen, aber vor allem von der schwarzen Komik, die immer wieder die Lachmuskeln fordert.
Hinweis: Weitere Aufführungen am 21., 22., 28. und 29. Oktober sowie am 2., 5., 11. und 12. November jeweils um 20 Uhr. Am 6. November um 13.30 Uhr. Vorverkauf unter 079 939 18 29 (Montag und Freitag, 17.30 bis 19 Uhr) oder www.theaterbueren.ch.