Bereits zum zweiten Mal endet die Saison zwei Wochen später als üblich – um das Herbstwetter noch besser auszunutzen. Längerfristig ist gar ein Ganzjahresbetrieb geplant.
Üblicherweise endet die Saison der Stanserhornbahn am zweiten Sonntag im November mit der «Uistrinket». Doch mit dieser Tradition bricht die Stanserhornbahn nun schon zum zweiten Mal. Wer aufs Stanserhorn will, hat dafür noch zwei Wochen länger Zeit. Wenn Standseilbahn und Cabriobahn zur letzten Fahrt in diesem Jahr ansetzen, brennt schon die erste Kerze auf dem Adventskranz. Letzter Betriebstag ist nämlich der 28. November. Grund für die Verlängerung sind die guten Erfahrungen im vergangenen Jahr.
«Das fantastische Herbstwetter lockte in den letzten zwei Novemberwochen viele Leute aufs Stanserhorn. Wir spekulieren auch dieses Jahr auf einen schönen, sonnigen November»,
sagt Stanserhornbahn-Direktor Jürg Balsiger. Und wenn vor Saisonende der Winter käme, wäre dies auch kein Weltuntergang. «Während für Tagesgäste schönes Wetter wichtig ist, werden Weihnachtsessen und sonstige Firmenanlässe im Rondorama-Restaurant unabhängig vom Wetter gebucht, auch Ende November», weiss Balsiger.
Die coronabedingten Einbussen in diesem und dem vergangenen Jahr seien hingegen nicht der Grund für die Saisonverlängerung. Diese würde sowieso kaum einschenken. Gegenüber dem letzten «normalen» Jahr 2019 betrage der Rückgang in dieser Saison bis jetzt gegen 50 Prozent.
Die diesjährige Saisonverlängerung war gar nicht von Anfang an vorgesehen. Diesen Winter wären nämlich Bauarbeiten im Bereich der Talstation und ein neuer Zugang zur Nägeligasse geplant gewesen, was einen rechtzeitigen Saisonschluss bedingt hätte. «Die Arbeiten werden nächstes Jahr in Angriff genommen, darum endet die Saison dann wieder Mitte November», erklärt Jürg Balsiger.
Ab der Saison 2023 soll die Stanserhorn-Bahn aber immer von Mitte April bis Ende November fahren. Betrieblich sei dies gut zu bewerkstelligen, indem die Saisonmitarbeiter zwei Wochen länger beschäftigt würden.
Der Stanserhornbahn-Direktor liebäugelt gar mit einem Ganzjahresbetrieb. Das ist mit der bestehenden Infrastruktur aber nicht möglich. «Beispielsweise sind die Wasserleitungen zu wenig tief im Boden und damit nicht frostsicher verlegt. Sie müssen im Winter jeweils entleert werden», gibt Jürg Balsiger zu bedenken.
Das Stanserhorn-Restaurant winterfest zu machen, wäre in den Arbeiten enthalten, die auf dem Berg in den nächsten Jahren sowieso anstehen würden, weil beispielsweise die Küche mit den sehr engen Platzverhältnissen und seinen 20 Betriebsjahren bald das Ende ihrer Lebensdauer erreiche und ein bedientes Restaurant auf dem Wunschzettel stehe.
Studien zeigen gemäss Jürg Balsiger mehrere Projekte und Lösungsvorschläge auf. Beim umfassendsten Projekt gehe man von Kosten von rund 30 Millionen Franken aus. Wegen der coronabedingten Umsatzeinbussen – machte die Stanserhornbahn im vergangenen Jahr doch einen Verlust von 1,1 Millionen Franken – werde ein Projekt wohl frühestens in fünf Jahren umgesetzt, schätzt er.