Das Gesamtverkehrskonzept des Kantons Nidwalden liegt nun vor, für die Gemeinde Stans ist ebenfalls eines in Arbeit. Gemeinderätin Sarah Odermatt informiert über den Stand der Dinge.
Die Frist zur öffentlichen Mitwirkung am Nidwaldner Gesamtverkehrskonzept ist diese Woche abgelaufen. Das Konzept hat ebenfalls etliche Schnittstellen und Abhängigkeiten mit der Gemeinde Stans. Seit Frühling 2020 ist aber auch ein von der Gemeinde beauftragtes Büro an der Erarbeitung eines eigenen Verkehrskonzepts für die Gemeinde Stans. Dieses soll Ende Jahr fertig sein. Die zuständige Gemeinderätin Sarah Odermatt bestätigt im Interview, dass das Konzept Ende Jahr fertig wird und im kommenden Frühling öffentlich vorgestellt wird.
Mit Stans als Kantonshauptort ergeben sich ja einige Berührungspunkte, ohne die das kantonale Gesamtverkehrskonzept schwierig umzusetzen ist. Decken sich die Vorstellungen des Kantons mit dem, was in Ihrem eigenen Konzept festgehalten wird?
Sarah Odermatt: Der Informationsaustausch während der Erarbeitung der beiden Verkehrskonzepte war sehr gut und die Einbindung bei der Erarbeitung des kantonalen Gesamtverkehrskonzepts für uns sehr wertvoll. Die vom Kanton gewählte 4V-Strategie mit Verlagern, Vermeiden, Verträglich-Gestalten und Vernetzen des Verkehrs ist zielführend und gesamtheitlich. Die definierten Massnahmen decken alle wichtigen Bereiche ab. Das Gesamtverkehrskonzept ist aus unserer Sicht sehr gelungen und bildet eine gute Basis für die Weiterarbeit und Konkretisierung der verschiedenen Herausforderungen, die die Gemeinde Stans und der Kanton im Gemeindegebiet von Stans zu meistern haben. Da das kommunale Verkehrskonzept sehr viel detaillierter ist und einen weniger langen Betrachtungshorizont abdeckt als das kantonale Gesamtverkehrskonzept, ist mehr vom übergeordneten kantonalen Konzept in das der Gemeinde Stans eingeflossen als umgekehrt.
Die Kantonsstrassen sind so eine Schnittstelle, denen auch als flankierende Massnahme bei Stans West entscheidende Bedeutung zukommt. Was steht dazu im Stanser Konzept?
Das kommunale Verkehrskonzept Stans soll im Frühling 2022 der Bevölkerung vorgestellt werden. Inhaltliche Fragen zum Verkehrskonzept Stans beantworten wir daher erst ab Frühling 2022.
Im kantonalen Gesamtverkehrskonzept wird aber auch wieder ein Strassenabtausch erwähnt, der auch schon zuvor diskutiert wurde. Wie stellt sich die Gemeinde Stans heute dazu?
Die Haltung der Gemeinde Stans bezüglich eines Strassenabtausches hat sich nicht verändert. Im Strassengesetz werden zwei Kriterien für eine Kantonsstrasse aufgeführt. Zu den Kantonsstrassen gehören einerseits die Hauptverkehrsstrassen, die für den Durchgangsverkehr notwendig sind. Und anderseits die Verbindungsstrassen, die den Anschluss wichtiger Kantonsteile an die Hauptverkehrsstrassen herstellen und nicht durch eine Flurgenossenschaft erstellt worden sind. Da die Robert-Durrer-Strasse, die heute eine Gemeindestrasse ist, deutlich mehr übergeordneten Verkehr aufnimmt und von der Lage her dazu auch wesentlich besser geeignet ist als die Stansstaderstrasse im Abschnitt Dorfplatz bis Kreisel Karliplatz, ist es aus Sicht der Gemeinde Stans begründet und sinnvoll, die Eigentumsverhältnisse dieser Strassen zu überdenken. Mit dem Bau der Entlastungsstrasse Stans West werden im Zusammenhang mit den dafür nötigen flankierenden Massnahmen auch die Eigentumsverhältnisse der Ennetmooserstrasse im Gemeindegebiet von Stans und der Stansstaderstrasse im Abschnitt Kreisel Kantonalbank bis Kreisel Karliplatz zum Thema.
Wie sieht es mit den Kosten für das Stanser Verkehrskonzepts von rund 190'000 Franken aus? Reicht das? Wie viel wurde bereits bezahlt?
Der Betrag ist ausreichend. Für die inhaltliche Erarbeitung wird die Gemeinde Stans bis Ende Jahr insgesamt rund 160'000 Franken ausgegeben haben. Fürs 2022 sind noch 20'000 Franken budgetiert für die geplante öffentliche Kommunikation des Verkehrskonzepts und für den Übertrag der Inhalte des kommunalen Verkehrskonzepts in den kommunalen Verkehrsrichtplan.