Drei Nidwaldner Landräte wollen ein kantonales Sportanlagenkonzept einführen, um die Sportinfrastruktur bedarfs- und bedürfnisgerecht zu fördern. Ein entsprechendes Postulat ist eingereicht.
Landrätin Karin Costanzo (Die Mitte, Hergiswil) sowie die Landräte Klaus Waser (FDP, Buochs) und Mario Röthlisberger (Die Mitte, Ennetbürgen) fordern ein neues Instrument in der kantonalen Sportförderung. Sie haben dieser Tage gemeinsam mit weiteren Unterzeichnern ein entsprechendes Postulat beim Nidwaldner Regierungsrat eingereicht. Dieser wird beauftragt, ein kantonales Sportanlagekonzept zu erstellen. Dieses soll eine aktuelle Bestandesaufnahme der bestehenden Sportinfrastruktur sowie eine langfristige Planung bezüglich benötigter und zu errichtender Infrastruktur von kantonalem Interesse enthalten.
«Es ist für den Breitensport ebenso wie für den Profisport wichtig, die Sportinfrastruktur aus einer kantonalen Optik zu fördern»,
wird Mario Röthlisberger in einer gemeinsamen Mitteilung zitiert. Dabei präzisiert er, dass er nicht den Kanton als Bauherr von Sportanlagen sehe. Aber der Kanton könne den Bedarf laufend eruieren und als Koordinator auftreten. Zudem könne das Konzept als Grundlage für Beiträge dienen, die der Kanton und die Gemeinden zu Gunsten von Anlagen sprechen. Das Konzept hätte also auch für die Behörden einen konkreten Nutzen, indem die Sportförderung noch gezielter erfolgen könnte. Beispielsweise dann, wenn Gelder aus dem Sportfonds für die Sportinfrastruktur gesprochen würden.
«Die Sportvereine sind wichtige Player, wenn es um die Stärkung des Breitensports und die Förderung des Spitzensports geht», ist Karin Costanzo überzeugt. Denn sie würden mit niederschwelligen Einstiegsangeboten dafür sorgen, dass Talente überhaupt erst den Zugang zu einer Sportart fänden. Doch um ihre Aufgaben wahrnehmen zu können, bräuchten die Vereine optimale Voraussetzungen, auch in Form von Sportanlagen. «Eine nahe und passende Infrastruktur ist besonders für die Sportvereine zentral», wird Karin Costanzo zitiert. Klaus Waser hebt ergänzend einen volkswirtschaftlichen Nutzen hervor: «Von einer guten Sport- und Freizeitinfrastruktur profitiert nicht zuletzt auch der Tourismus.» So könnten etwa vermehrt Trainingslager oder geführte Touren in Nidwalden stattfinden. Für die drei Landräte ist also klar: Ein Sportanlagekonzept kommt nicht nur den Vereinen und den Behörden, sondern auch den Athletinnen und Athleten sowie der Volkswirtschaft zugute. (pd/inf)