Die Nidwaldner Regierung verneint, dass die gemeinsame Einsatzleitzentrale mit Luzern und Obwalden teurer komme.
Das Projekt des Luzerner Sicherheitszentrums in Rothenburg wird viel teurer als geplant. Laut der Luzerner Regierung rechnet man nun mit 290 statt 91 Millionen Franken, mehr als drei Mal so viel wie ursprünglich vorgesehen. Zum Projekt gehört auch die gemeinsame Einsatzleitzentrale für die Blaulichtorganisationen von Luzern, Ob- und Nidwalden. Wegen der Preissteigerung fragten der Stanser Landrat Toni Niederberger und die Hergiswiler Landrätin Pia Häfliger (beide SVP) die Regierung, ob Nidwalden ebenfalls mit Mehrkosten rechnen müsse.
Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser konnte am Mittwoch im Landrat beruhigen. Die Mehrkosten seien entstanden, weil das Gesamtprojekt durch den Kanton Luzern mit weiteren Nutzungsbedürfnissen ergänzt worden sei. «Die Mehrkosten sind nicht auf den Teil der gemeinsamen Einsatzleitzentrale zurückzuführen, denn der Flächenbedarf bleibt mit dem neuen Projekt unverändert. Die Kantone Nid- und Obwalden zahlen an die Einsatzleitzentrale und nicht ans ganze Gebäude.»
Laut Karin Kayser gibt es aber einen anderen Einfluss auf die Kosten. «Eine lange Planungsphase schlägt sich insbesondere durch die aktuell stark gestiegene Teuerung auf sämtliche Bauprojekte massiv nieder.» Kostenänderungen bei der gemeinsamen Einsatzleitzentrale seien gemäss heutigem Informationsstand primär auf nicht beeinflussbare externe Entwicklungen wie Teuerung oder höhere Kosten für Materialien zurückzuführen. Solche allfälligen Mehrkosten würden wie die Gesamtkosten gestützt auf den «Einwohnerschlüssel» (aktuell Kanton NW: 8,68 Prozent) zugeteilt.
Karin Kayser verneinte zudem, dass es beim Projekt Kreuzstrasse zu einer ähnlichen Entwicklung kommen könne. «Bei Grossprojekten ist es enorm wichtig, den Bedarf und die Bestellung in einer frühen Projektphase sehr präzise abzuklären, damit keine kostentreibenden Bestellungsänderungen vorgenommen werden müssen.» Im Rahmen der Testplanung sei dieser planerische Grundsatz konsequent umgesetzt worden, um einem solchen Szenario bestmöglich vorzubeugen.