Nidwalden
Diese drei FDP-Mitglieder liebäugeln mit dem Amt des Regierungsrates

Judith Odermatt, Herbert Würsch und Dominik Steiner wären bereit, den frei werdenden Sitz vom abtretenden FDP-Regierungsrat Alfred Bossard zu verteidigen. Noch sind sie allerdings nicht nominiert.

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Herbert Würsch, (links), Judith Odermatt und Dominik Steiner stellen sich dem internen Wahlverfahren für die Regierungsratswahlen.

Herbert Würsch, (links), Judith Odermatt und Dominik Steiner stellen sich dem internen Wahlverfahren für die Regierungsratswahlen.

Bild: Matthias Piazza (Stans, 9. September 2021)

Die Nidwaldner Regierungsrats- und Landratswahlen vom 13. März 2022 werfen ihre Schatten voraus. An der Delegiertenversammlung der FDP am Donnerstagabend im Stanser Hotel Engel wurde der Schleier gelüftet, wer in die Fussstapfen des zurücktretenden FDP-Regierungsrates Alfred Bossard treten könnte, um den FDP-Sitz verteidigen zu können. Der zweite FDP-Regierungsrat, Joe Christen, stellt sich bekanntlich für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung.

Judith Odermatt stellt sich als einzige Frau dem internen Wahlverfahren. «Gerne bringe ich meine langjährige politische Erfahrung in der Gemeinde Oberdorf in den Regierungsrat ein, um pragmatische Lösungen zu finden», begründete die 58-Jährige ihre Kandidatur. Die gelernte Detailhandelsfachfrau ist seit 2012 im Oberdorfer Gemeinderat, den sie seit 2014 präsidiert.

Ebenfalls ins Rennen um das Regierungsratsamt steigt der Buochser Unternehmer Herbert Würsch. Vielen dürfte er in Erinnerung bleiben als OK-Präsident der Nidwaldner Gewerbeausstellung Iheimisch 1998, 2005 und 2012. «Mein Wunsch für Nidwalden ist eine starke Wirtschaft, welche es allen Menschen ermöglicht, in unserem wunderschönen Kanton ihre Ziele und Träume zu verfolgen.» Dafür stehe er ein, meinte der 55-jährige Präsident von Pro Wirtschaft
Nidwalden/Engelberg und Buochser Gemeinderat.

«Gerne möchte ich für Sie ein Nidwalden für morgen möglich machen und mich im Regierungsrat als lösungsorientierten Teamplayer einbringen», sagte der Dritte im Bunde, Dominik Steiner zu seiner Motivation für das Regierungsamt. Der 48-jährige Wirtschaftsinformatiker aus Ennetbürgen ist seit 2014 in der Schulkommission und seit 2018 im Landrat.

Ein weiter Weg bis zur Nomination

Noch müssen die Interessenten einige Hürden nehmen. Als Nächstes müssen sie in den jeweiligen Ortsparteien ihren Nominationsprozess durchlaufen. Danach gibt das kantonale Wahlgremium eine Wahlempfehlung ab. Ernst gilt's dann an der Nominationsversammlung der Kantonalpartei am 13. Januar des kommenden Jahres.

Kantonalpräsident Raphael Bodenmüller liess offen, ob die Partei «nur» den Sitz ihres zurücktretenden Alfred Bossard halten will oder ob sie der Mitte den freien Sitz streitig machen will, da Josef Niederberger nicht mehr zur Wiederwahl antritt. «Ob wir den 2016 verlorenen Sitz wieder zurückerobern wollen und mit wie vielen Kandidaten wir antreten, entscheiden wir dann im Wahlgremium», hielt Raphael Bodenmüller auf Anfrage fest.

Nein zur 99-Prozent-Initiative und Ja zur «Ehe für alle»

Einig war sich die Partei zu den beiden nationalen Vorlagen vom 26. September. Mit 38 Nein, bei 0 Ja und 1 Enthaltung beschloss die FDP Nidwalden die Nein-Parole zur Volksinitiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern» (99-Prozent-Initiative). Zuvor legte FDP-Ständerat Hans Wicki dar, warum die Initiative abzulehnen sei. Für die Initiative plädierte Urs Joller, Vizepräsident der SP Obwalden. Mit 35 zu 0 Stimmen, bei 4 Enthaltungen befürworteten die Delegierten die Vorlage «Ehe für alle». Damit liegt die Kantonalpartei ebenfalls auf der Linie der FDP Schweiz. Die Bedenken von Markus Wäfler von der EDU, wonach etwa das Kindeswohl auf der Strecke bleibe, verfingen nicht.