Im Drei-Jahres-Turnus dürfen Schülerinnen und Schüler in Oberdorf im Rahmen von zwei Projektwochen den gewohnten Schulalltag durchbrechen und sich gemeinsam von neue Themengebieten inspirieren lassen.
Das diesjährige Thema der Projektwochen der Primarschule und dem Kindergarten Oberdorf war «Märcht einisch andärs ...». Mit all ihren Sinnen konnten die Kinder in fremde Kulturen eintauchen und diese in gemischten Gruppen auf ihre eigene Weise erkunden. Zum Beispiel durften die jüngeren Schüler bis zur zweiten Klasse im Atelier «Tänze» mit Bewegung und Musik direkt drei äusserst unterschiedliche Länder ertanzen: China, USA und Südafrika. Das Atelier «Kunstgegenstände» entführte die Kinder im übertragenen Sinne in den Nahen Osten, wo sie sich vom bunten Farbenspiel des Omans und Marokkos haben verzaubern lassen.
Für kleine Feinschmecker war das Atelier «Kulinarisches Erlebnis» ein wahres Kontrastprogramm, bei dem fantasievolle Teigwaren, italienisches Pesto und thailändische Frühlingsrollen mit genügend Möglichkeiten zum Naschen kreiert wurden. Bei «Yoga und Entspannung» konnte sich die Gruppe ganz auf indische Art bewegen und erholen, während man im «Instrumentenbau» wie die Einheimischen in Ghana musizierte. Spanien und Ägypten wurde von den SchülerInnen der 3. bis 6. Klasse durch selbst ausgedachte und gebastelte «Spiele» erlebt, während einige Jung-RegisseurInnen beim «Stop-Motion» ganz im American Style schreiben, fotografieren und filmen konnten.
Die Ziele der engagierten LehrerInnen waren vor allem, dass die Kinder miteinander neue Inhalte mit so viel Spass wie möglich und in Eigenregie erarbeiten. «Durch die altersübergreifenden Gruppen haben die älteren Schüler Verantwortung für die Jüngeren übernehmen müssen. Dabei sind einige neue Freundschaften entstanden», erzählte Rebecca Wyss, die das Atelier «Yoga und Entspannung» betreute und auch, dank ausreichend Budget von der Schulgemeinde, Unterstützung von einer Yogalehrerin erhalten hat. Weitere Fachpersonen aus der Gastronomie und Tanz waren ebenfalls in den Projektwochen involviert.
Jeder Morgen wurde gemeinsam in der Schulaula begrüsst, wobei sich die einzelnen Ateliers vor der gesamten Gruppe aus 140 Kindern und Lehrpersonen vorstellen mussten. «Viele Kinder waren dabei natürlich nervös und aufgeregt. Aber die Stimmung war super und man konnte dadurch alte Muster aufbrechen und mutig zeigen, was man gelernt hat», ergänzte die Lehrerin Ramona Christen. Ihr Ziel war es nicht, eine eindeutige Aufgabenstellung zu definieren, sondern dass die Kinder ihre eigenen Stärken im Projekt einsetzen und sich kreativ entfalten können.
Der Donnerstagabend bildete den Höhepunkt der Projektwochen, der von Kindern, Eltern und Interessierten rege besucht war. Die gekochten, gebastelten und kreativ gestalteten Ergebnisse der jeweiligen Projekte wurden dem Publikum zum Kauf angeboten. Jeder musste hierbei den Preis selbst bestimmen, «so viel es einem wert ist». Der Erlös von 3000 Franken wird an die Ukraine gespendet, so haben es die Kinder gemeinsam beschlossen.