Die kantonale archäologische Sammlung enthält Funde aus dem Kanton sowie die Dokumentationen der verschiedenen Grabungen. Nun ist die Sammlung fachgerecht aufgearbeitet worden.
Die Fachstelle für Archäologie verzeichnet die archäologischen Fundorte im Kanton, organisiert Rettungsgrabungen sowie die Auswertung und Konservierung der Funde und sie sammelt und sichert das archäologische Wissen. Grundlage dieser Arbeit ist die Fundort-Datenbank, in der sämtliche bekannten Fundorte sowie die archäologischen «Verdachtsflächen» im Kanton verzeichnet sind. Zu jedem Fundort sind die archäologischen Aktionen – von grossen Ausgrabungen bis hin zu kleinen Ereignissen wie zufälligen Funden – minutiös verzeichnet.
Heute umfasst die Datenbank für Nidwalden rund 280 Fundorte mit insgesamt knapp 1200 verschiedenen kleineren und grösseren Aktionen. Wegen der Gefahr von Raubgrabungen ist die Fundort-Datenbank nicht öffentlich, sondern ein internes Arbeitsinstrument der Fachstelle.
Die Fundort-Datenbank ist bereits seit sechs Jahren im Einsatz. Was jedoch bisher fehlte, war die archäologische Sammlung. Man kann sich dies wie eine Bibliothek vorstellen: In der Datenbank kann man nach einem Buch suchen, will man darin lesen, muss man das Buch selbst zur Hand nehmen.
Das archäologische Material war bisher nicht aufgearbeitet. Es war zwar im Staatsarchiv, dem die Fachstelle für Archäologie angegliedert ist, eingelagert, ein Überblick über die vorhandenen Funde und Dokumente fehlte aber noch. Dies konnte nun nachgeholt werden. Insgesamt rund 110 Laufmeter Material wie Fundstücke, Pläne, Zeichnungen, Fotografien, Grabungsberichte, Notizen usw. wurde gesichtet, bewertet, geordnet und mit der Fundort-Datenbank verknüpft. Anschliessend wurde das Material zum Schutz verpackt und im Magazin des Staatsarchivs eingelagert. Rostende Metallfunde wurden zur Konservierung in die Kantonsarchäologie Luzern gegeben. Bis auf wenige Funde und Dokumentationen, die noch in auswärtigen Instituten lagern, ist die archäologische Sammlung jetzt zentral im Staatsarchiv gelagert und dort benutzbar.
Die Sammlung dient der archäologischen Forschung. Das Material ist für Forscher an einem Ort verfügbar, neue Funde können mit vorhandenen verglichen werden, bereits vorhandenes Material kann mit neuen Methoden untersucht werden.
Die archäologische Sammlung erleichtert jedoch auch Baubegleitungen, welche die Fachstelle bei Bauvorhaben in der Nähe bekannter Fundorte durchführt. Der archäologische Befund, also das Wissen über einen Fundort, ist dank der Sammlung viel präziser. Dies ermöglicht es, allfällige archäologische Massnahmen genauer abzuschätzen und zu planen, was in vielen Fällen zu effizienteren und schnelleren Untersuchungen führen wird.
pd/zim