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Nach einer fünfjährigen Pause fand in Obbürgen wieder eine Landmaschinen- und Oldtimerausstellung statt. Das Interesse an diesen alten Unikaten ist gross.
Gegen 60 Traktoren, Einachser-Fahrzeuge, verschiedene Transporter und Landmaschinen waren beim Schulhaus Obbürgen zu bewundern. Auf dem Schulhausplatz und der angrenzenden Wiese präsentierten sich letzten Samstag zahlreiche Zeitzeugen aus der vergangenen Zeit.
Zu bewundern waren alte Marken wie Bührer, Hürlimann, Kramer, Reform, Aebi, Bucher und Rapid. Natürlich durften auch die einheimischen Schilter-Transporter, die in verschiedenen Ausführungen noch gut erhalten und auch noch im Einsatz sind, nicht fehlen.
Viele stammen aus der Epoche, als die Landwirtschaft mechanisiert wurde. Heute gehören sie längst zum Kulturgut. Die Ausstellung zeigte sich sehr abwechslungsreich. Einige Unikate sahen aus wie aus der Fabrik. Andern sah man die Jahrzehnte, die sie auf dem Buckel haben, deutlich an. Den Höhepunkt bildete eine gemeinsame Rundfahrt am Nachmittag. Mit viel «Auspuff-Geruch», für Traktorenfans ein Genuss, führte OK-Chef Kurt Bircher den Konvoi über den Bürgenstock. Für die Oldtimerfans ein besonderes Erlebnis.
Für die Jugendgruppe Obbürgen, die das Oldtimertreffen 2018 zum letzten Mal durchführte, war es die dritte Ausstellung. Fünf Jahre mussten sie warten bis es an diesem Wochenende wiederum soweit war. Auch wenn die Auffuhr leicht höher als vor fünf Jahren war, besteht durchaus noch Luft nach oben. Aber OK-Chef Kurt Bircher ist zufrieden damit und meinte: «Inzwischen sind wir weitum bekannt.»
Für ihn sei wichtig, die Freude an älteren Maschinen zu zeigen, so Bircher weiter. Da durften natürlich auch seine «Werke» nicht fehlen. Seine erste Maschine, die der angehende Milchtechnologe restaurierte, war kein Traktor sondern ein Dumper, eine alte Baumaschine. Dann aber folgten zwei Hürlimann-Traktoren, die er in zahlreichen Stunden zu neuem Leben verhalf. Der zweite Hürlimann, Baujahr 1964, präsentierte sich neu lackiert im Sonntagsgewand.
Auf die Frage welches sein Publikumsliebling sei, zeigte der OK-Chef Bircher auf einen 59 jährigen unscheinbaren Schilter-Transporter. Als Abschlussarbeit seiner Schule revidierte der damals 15-jährige Michael Bieri aus Engelberg einen Schilter Junior aus dem Jahr 1964. «Die grösste Herausforderung war den Ölverlust bei der Hinterachse zu beseitigen», erklärte der inzwischen 17-jährige künftige Netzelektriker. «Das Differenzialgetriebe war noch in Ordnung.» In vielen Freizeitstunden habe er das ganze Fahrzeug abgeschliffen und neu lackiert. Für diese Abschlussarbeit habe er die Note sechs erhalten.
In Nidwalden ist allgemein bekannt: Wenn die Obbürger etwas anpacken, leisten sie ganze Arbeit. Das war auch an ihrer dritten Oldtimer-Ausstellung der Fall. Bereits am Freitagabend fand ein Unterhaltungsabend statt. Die Schwyzerörgeligruppe Fräki-Örgeler sorgten für Chilbistimmung und in der Bar war DJ Mislisui am Werk. Auch am Samstagabend war mit dem Echo vom Geissholz und dem DJ eine tolle Stimmung angesagt. Mit solchen Anlässen möchte die Jugendgruppe Obbürgen das Dorfleben pflegen und erhalten.