Forum
Mehr Lebensräume für Flora und Fauna am Vierwaldstättersee

«Seeufer soll in Nidwalden revitalisiert werden», Ausgabe vom 30. Dezember 2021

Meinrad Grüniger, Ennetbürgen
Drucken

In diesem Sinn und Geist hat Nidwalden eine Liste von Standorten erstellt. Vor einem Monat genehmigte das Beckenrieder Stimmvolk das Bauprojekt «Einmünder Rütenen- Emmetterstrasse mit Kosten von brutto 2,4 Mio. Franken. Als Anstösser wollte ich mich keinesfalls vor der Abstimmung zum Projekt öffentlich äussern. An der Orientierungsversammlung wehrten sich vehement Familien-Frauen gegen das Projekt, weil der letzte, bestehende Natur Kies- und Badestrand verloren geht. Das naturnahe Ufer östlich des Seeplatzes wird durch die Auffüllung, um Terrain zu gewinnen für den Einmünder, verloren gehen. Im Sommer bietet dieser Kiesstrand eine Bademöglichkeit für Kleinkinder aus der Umgebung.

Warum das teure Projekt lancieren zu Gunsten des Fahrzeugverkehrs auf Kosten des letzten Naturufers? Es gilt zu überdenken, dass wir im Kanton Nidwalden übermässig viele Autobahn-Anschlüsse an der A2 realisiert hatten. Meines Erachtens könnte die Ausfahrt «Beckenried-Emmetten» geschlossen werden. Es ist völlig klar, dass dadurch der Fahrzeug Verkehr ab der Rütenenstrasse sich durch das Dorf bewegen muss. Jedoch dosiert fällt der Verkehr gar nicht auf. Es geht vorwiegend um den Pendlerverkehr der Arbeitnehmer morgens und abends. Weiter soll bis zur Schliessung des Anschlusswerks «Beckenried-Emmetten» von der Rütenenstrasse her ein «Abbiegeverbot links» installiert werden. Das Gleiche von der Emmetterstrasse her rechts in die Rütenenstrasse. Diese Variante eliminiert das erschwerte Einbiegen in die Emmetter- oder Rütenenstrasse. Das Anschlusswerk «Hobiel» vermag das steigende Verkehrsaufkommen spielend zu verkraften.

Noch zu den Kosten des Projektes. Die Bausumme für das Projekt «Einmünder» wurde von den Planern erfasst ohne vorgängige Submission. Auf dem Vierwaldstättersee gibt nur noch einen Unternehmer für Wasserbauten, also kann keine Zweitofferte eingeholt werden. Ferner ist der Seegrund des Kiesstrands «Edelweiss» von der äusseren Ecke östlich des Seeplatzes bis zum Steg enorm tief. Da sind die Planer in der Geologie gefordert, eine Naturstein-Mauer zu bauen und uferseitig mit Aushubmaterial zu hinterfüllen. Es ist durchaus möglich, dass da in Bezug auf Baukosten Überraschungen eintreten könnten. Es geht nicht darum, als Gemeindebürger von Ennetbürgen dem Gemeinderat Beckenried in den «Rücken zu fallen», die Absichten des Kantons zur Revitalisierung haben zu diesem Denkprozess angeregt.