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Zum Artikel «Arbeitsbedingungen sollen sich bessern», Ausgabe vom 24. April.
Ich finde es super, wenn sich die Politik wie Landrat Joseph Niederberger für die Arbeitsbedingungen der Pflegeberufe einsetzt. Es ist einfach unglaublich schade, dass es immer um das Spitalpersonal geht. Die Pflegeberufe arbeiten nicht nur im Spital. Aber alle die im Spital arbeiten haben vom Kanton bezahlte Sozialleistungen, Teuerungsausgleich, Jubiläumsprämien, bezahlte Weiterbildungen und vieles mehr.
Wir freiberuflichen Hebammen haben insbesondere in der Coronazeit alles kurzfristig übernommen, was das Spital nicht mehr wollte. Die Familien mussten zu Hause kurzfristig übernommen werden, Schutzmaterial hat uns niemand besorgt und Dankesprämien bleiben sowieso aus. Eine Zeit, in der die Familie ganz alleine auf sich gestellt war, da auch Hilfen aus dem Umfeld fernblieben, aber die Hebammen waren da und haben Unterstützung in allen Bereichen geboten. Die Hebammen bieten nicht nur zu Schichtstunden oder Bürozeiten ihre Arbeit an, nein, sie sind 24 Stunden am Tag für die Familien erreichbar und leisten hier einen wichtigen Beitrag für die langfristige Gesundheit der ganzen Familie, ohne Nacht- und Sonntagszulagen.
So schön, wie es der Landrat Joseph Niederberger schreibt: „ Es geht um Wertschätzung und gesellschaftliche Anerkennung.“ Das haben auch die Pflegeberufe nötig, die auf eigenes finanzielles Risiko arbeiten. Da gehören nebst den Hebammen auch weitere systemrelevante Berufe dazu (Physiotherapeuten, freiberufliche Pflegefachpersonen, Podologen,…). Auch wir freuen uns über Wertschätzung und bessere Arbeitsbedingungen. Wie wäre es, wenn der Kanton eine Jubiläumsprämie als Dankeschön an alle freiberuflich tätigen Pflegeberufe ausrichtet? Fallen alle freiberuflich tätigen Pflegeberufe aus, fällt das Gesundheitswesen in sich zusammen. Danke, dass sie auch an uns denken.
Priska Odermatt -Steiger, Hebamme, Dallenwil