Redaktor Philipp Unterschütz macht sich in seinem «Blitzlicht» Gedanken zum Ausweichverkehr durch die Dörfer.
Die Autobahn über den Gotthard ist für uns etwa gleich wichtig, wie die Brennerautobahn fürs Tirol. Auch die Probleme sind die gleichen: Staus auf der Schnellstrasse und Ausweichverkehr durch die Dörfer. Im Tirol greift man nun durch. Seit kurzem gibt es Fahrverbote für die Ausweichstrecken entlang der Brenner- und Inntalautobahn.
Am vergangenen Wochenende hat die Polizei Hunderte Autofahrer zurückgewiesen, die von der Autobahn abfahren wollten. Nur Anwohner und Touristen mit Ziel vor Ort durften durchfahren. Das Fahrverbot für Schleichwege soll bis Ende der Ferienzeit Mitte September gelten.
Auch bei uns nimmt der Verkehr durch die Dörfer zu. Die immer schlaueren Navis leiten immer unvernünftigere Ortsunkundige - und das in immer schnellerem Tempo: Der Stau hat sich noch kaum gebildet, geht das schon los.
Ein solches Gerät hatte vor wenigen Tagen wohl auch der Fahrer eines gigantischen Tanklasters. Ausgerechnet aus Österreich kam der. Vor dem Kirchenwaldtunnel gab es wegen eines Auffahrunfalls einen kurzen und kleineren Stau. Da war er mit seinem Riesengefährt nach der Ausfahrt Stans auch schon vor mir auf der Kantonsstrasse und donnerte durch ganz Stansstad und Hergiswil, bis er dann im Schlund wieder auf die freie Autobahn fuhr.
Bald verstopfen solche Schlaumeier wieder die Dorfstrassen, wenn es zu den Sommerstaus auf der überfüllten Autobahn kommt. Wir sollten von den Tirolern lernen. Was bei ihnen funktioniert, sollte doch auch bei uns möglich sein.