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Nidwalden unterstützt die Kandidatur der Zentralschweiz für die Austragung der Winteruniversiade 2021 mit 250'000 Franken. Eine Mehrheit im Landrat hat sich am Mittwoch hinter den Kredit gestellt. SVP und SP/Grünen dagegen sahen keinen genügenden Nutzen für Nidwalden.
Der Landratsbeschluss fiel mit 34 gegen 16 Stimmen. Demnach beteiligt sich Nidwalden an den Kosten für die Vorbereitung und Durchführung der Weltsportspiele für Studenten mit 100'000 Franken. Darüber hinaus kann der Regierungsrat für Rahmenveranstaltungen auf Kantonsgebiet bis zu 150'000 Franken zusätzlich sprechen.
Die Beteiligung Nidwaldens sei eine sinnvolle Investition, sagte Urs Müller (SVP), Sprecher der Kommission Bildung, Kultur und Volkswirtschaft. Vom Anlass mit hunderten von Sportlern könnten die Bergbahnen und die Gastronomie der Region profitieren.
Der Sportgrossanlass sei eine Chance, die Zentralschweiz über TV-Bilder und Facebook-Posts der Sportler in die Welt hinaus in gutem Licht zu präsentieren, sagte Josef Niederberger (CVP). Der Anlass sei zudem ein Gemeinschaftsprojekt der Zentralschweiz. Es stehe Nidwalden gut an, in einem Akt der Solidarität einen Teil zum Anlass beizutragen.
Edi Engelberger (FDP) erklärte, der Anlass bringe erhebliche Wertschöpfung in der touristischen Nebensaison. Zudem sei Nidwaldens Beitrag an den 34-Millionen-Franken-Anlass relativ bescheiden.
Die Fraktionen von SVP und Grünen/SP hingegen lehnten einen Beitrag an die Kandidatur vor allem aus finanziellen Gründen ab.
Die Winteruniversiade-Kandidatur bestehe aus viel Hoffnung und noch mehr offenen Fragen, sagte Walter Odermatt (SVP). Die prognostizierte Wertschöpfung von gegen 70 Millionen Franken werde zu hoch gewichtet. Er plädierte dafür mit dem Kredit andere Projekte zu unterstützen, wo der Nutzen für Nidwalden nachhaltiger sei.
Werner Küttel (Grüne/SP) sagte, dass der Kredit in der Zeit von Sparrunden zu einem ungünstigen Zeitpunkt komme. Gleichzeitig kritisiert er, dass der Sportler-Tross in Luzern untergebracht werde und dort auch die medienwirksame Feiern stattfinden würden. In Nidwalden verblieben nur nicht-medienwirksame Trainings und Pressekonferenzen.
Gleichzeitig mit dem Kredit beschloss der Landrat den Beitritt Nidwaldens zum Verein Winteruniversiade Luzern-Zentralschweiz 2021. Der Verein, dem die übrigen Zentralschweizer Kantone sowie die Stadt Luzern angehören, bereitete die Kandidatur vor und plant die Austragung.
Die alle zwei Jahre stattfindende Winteruniversiade gilt weltweit nach den Olympischen Spielen als zweitgrösster Wintersport-Event. Er zählt 1600 Athleten zwischen 17 und 28 sowie fast eben so viele Betreuer und Offizielle aus 50 Nationen und 540 Bildungsstätten. Der elftägige Anlass hatte bisher vor allem in Asien, Russland und Nordamerika einen grossen Stellenwert.
"Host City" für die Austragung in der Zentralschweiz soll Luzern sein, die verschiedenen Wettkämpfe sollen in Wintersportorten der Region ausgetragen werden. Nidwalden ist der einzige Zentralschweizer Kanton, auf dessen Boden keine Wettkämpfe geplant sind. Der Bürgenstock soll als Austragungsort für Rahmenveranstaltungen genutzt werden.
Die Kosten für die Durchführung sind auf total rund 33,5 Millionen Franken geschätzt. Je rund die Hälfte davon sollen vom Bund und den Kantonen finanziert werden. Hinzu kommen Gelder von Teilnehmern, Sponsoren und Spendern.
Die Austragung in fünf Jahren in der Zentralschweiz gilt als so gut wie sicher. Weitere Kandidaturen sind keine bekannt. Offiziell über die Spielvergabe entscheidet der internationale Hochschulsportverband am 5. März in Brüssel. (sda)