Kunstschaffen
Gelungene Grabmale ausgezeichnet

Auf dem Stanserhorn wurden kürzlich persönlichkeitsbezogene Grabmale bewertet und prämiert. Eingeladen hatte der Verband Schweizer Bildhauer und Steinmetze.

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«Auf unseren Friedhöfen dominiert die Dutzendware.» Industriell und nicht selten in Billiglohnländern vorgefertigte Grabmale sind heute leider eher die Regel als die Ausnahme, schreibt der Verband Schweizer Bildhauer und Steinmetze (VSBS), im Nachgang eines Wettbewerbs auf dem Stanserhorn. Ausser dem eingravierten Namen sagten solch austauschbare Erinnerungssteine wenig bis gar nichts über die verstorbene Person aus. Der dadurch entstehenden gestalterischen Einöde auf den Begräbnisstätten versucht der VSBS mit einem Qualitätszeichenwettbewerb (kurz QZ-Wettbewerb) entgegenzuwirken. Dabei bewertet eine Fachjury künstlerisch und handwerklich herausragend gestaltete Grabmale und zeichnet die besten davon mit einem QZ aus.

Nach einem längeren pandemiebedingten Unterbruch konnte dieses Jahr wieder ein solcher Wettbewerb stattfinden. Vier von 28 eingereichten Arbeiten wurden im Rahmen der VSBS-Sommerversammlung auf dem Stanserhorn mit einem Qualitätszeichen (QZ) prämiert. Zwei QZ gingen an das Bildhaueratelier Gabor Hrusovszky aus Zürich; je eines erhielten die Bildhauer Horst Bohnet aus Dällikon ZH und Andreas Rickenbacher aus Schwarzenbach SG.

Bildhauer beim Fachsimpeln: Karl Imfeld aus Lungern (links) und Jurymitglied Daniel Isler aus Münchwilen TG bei der Präsentation der vier prämierten Grabmale.

Bildhauer beim Fachsimpeln: Karl Imfeld aus Lungern (links) und Jurymitglied Daniel Isler aus Münchwilen TG bei der Präsentation der vier prämierten Grabmale.

Bild: Robert Stadler/zvg

Skulpturenausstellung noch bis 25. September

Dass die im VSBS zusammengeschlossenen Bildhauerinnen und Bildhauer keineswegs nur im Grabmalschaffen tätig sind, zeigt die von einem Innerschweizer Organisationsteam unter der Leitung des Bildhauers Karl Imfeld aus Lungern entstandene Skulpturenausstellung «Zwischen Erde und Himmel», die gegenwärtig ebenfalls auf dem Stanserhorn zu sehen ist. Den Fussweg zwischen Bergrestaurant und Berggipfel säumen noch bis zum 25. September rund zwei Dutzend künstlerische Arbeiten aus Stein, Holz, Metall und Polyester.

Die frei zugängliche Ausstellung verbindet «Erdenschweres und himmlisch Leichtes», wie es der der Stanser Kulturvermittler Urs Siebler bei der Vernissage am 24. Juni treffend formuliert hatte. Wolken, Treppen, Himmelsleitern, Türme und andere spannende Motive mehr lassen sich dabei entdecken. Zur Ausstellung erscheint im September ein Katalog, der die 25 Skulpturen und Installationen in grossformatigen Aufnahmen vor einem einzigartigen Panorama zeigt. (zvg/inf)