KATAR/NIDWALDEN: Reisli wird trotz Billighotel teurer als geplant

Postkartengrüsse erreichen den «Ohrengrübel» aus dem Emirat Katar. Petition hin oder her: Die Regierung ist geheim ­bereits dorthin gereist – und das sogar in corpore.

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Ohrengrübel

Man erinnert sich: Der Landrat hatte für das Dienstreisli mit dem Budget für dieses Jahr 30 000 Franken bewilligt. Vom anfänglichen Plan, nur zu zweit an den Persischen Golf zu reisen, ist der Regierungsrat dann aber abgerückt. Die anderen fünf fanden das ungerecht und wollten auch ein paar Tage an die arabische Sonne. Eine Lösung war schnell gefunden. Mit einem günstigen Flug über Moskau und der Unterkunft in einem lauschigen Bed & Breakfast ausserhalb der Hauptstadt Doha konnten die Kosten pro Person etwas reduziert werden.

Nachtragskredit geplant

Nichtsdestotrotz wird die inzwischen bereits heimlich durchgeführt Reise ein wenig teurer als angenommen, wie Finanzdirektor Fredy Boss einräumt: «Zusammen mit den Banketten, zu denen wir vor Ort eingeladen, und den Geschenken, die wir mitgenommen haben, kamen wir halt etwas teurer», meint er seufzend. Und kündigt schon heute an, demnächst im Parlament einen Nachtragskredit beantragen zu wollen. Wie hoch dieser sein wird, vermag Boss noch nicht zu sagen: «Wir haben noch nicht alle Abrechnungen.»

Welchen Aktivitäten die sieben in dem Emirat nachgegangen sind, will das Gremium nicht preisgeben. Der abtretende Landammann und Baudirektor Hannes Wickinger liess sich bloss entlocken, dass die Gespräche für den Kanton Nidwalden auch inskünftig durchaus Gewinn bringend sein könnten. Zudem sei für ihn die Reise ein würdiger Abschluss seiner Tätigkeit im Nidwaldner Regierungsrat, findet er. «Schliesslich habe ich in den vergangenen Jahren meine ganze Arbeitskraft zum Wohle des Kantons und seiner Bewohner eingesetzt.»