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In der neuen Zentralbahn-Werkstatt gehts modern zu und her

Das Unternehmen hat in Stansstad 18 Millionen Franken investiert – nun wird die neue Infrastruktur sukzessive in Betrieb genommen. Am Wochenende stehen die Türen dazu offen.

Martin Uebelhart
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Blick in die neue Werkstatthalle der Zentralbahn. Arbeitsgruben ermöglichen Unterflurarbeiten an den Zügen wie der Spatz-Komposition rechts. (Bilder: Corinne Glanzmann, Stansstad, 28. November 2019)

Blick in die neue Werkstatthalle der Zentralbahn. Arbeitsgruben ermöglichen Unterflurarbeiten an den Zügen wie der Spatz-Komposition rechts. (Bilder: Corinne Glanzmann, Stansstad, 28. November 2019)

Lichtdurchflutet zeigt sich die neue Werkstatthalle der Zentralbahn (ZB) in Stansstad. Auf zwei Gleisen können Züge gewartet werden. Für Unterflurarbeiten gibt es eine Arbeitsgrube unter den Gleisen. Für Arbeiten auf dem Dach steht eine Hocharbeitsbühne zur Verfügung. «Das ist besonders nützlich», sagt Stephan von Moos, Leiter Instandhaltung bei der ZB, bei einer Besichtigung mit unserer Zeitung. «Denn bei den heutigen Zugskompositionen sind viele technische Komponenten auf dem Dach untergebracht.» Rund 18 Millionen Franken hat die Bahn für die Halle und das Depotvorfeld investiert.

Im Innern der neuen Werkstatthalle der Zentralbahn können Züge auf zwei Geleisen gewartet werden. (Stansstad, 28. November 2019)
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Auch die Unterseite der Wagen ist gut zugänglich. (Stansstad, 28. November 2019)
Remo Zysset und Raphael Boetsch überprüfen einen Zug. (Stansstad, 28. November 2019)
Für Arbeiten auf dem Dach gibt es eine Hocharbeitsbühne.
Für Arbeiten auf dem Dach der Bahnwagen werden die Arbeiter gesichert.
Blick von der Hocharbeitsbühne in die Werkstatthalle.
Das neue Depot ist lichtdurchflutet.
Das neue Depot der Zentralbahn in Stansstad von aussen. (Stansstad, 28. November 2019)

Im Innern der neuen Werkstatthalle der Zentralbahn können Züge auf zwei Geleisen gewartet werden. (Stansstad, 28. November 2019)

Corinne Glanzmann, Luzerner Zeitung

Noch herrscht in der Halle kein Normalbetrieb. «Wir sind dabei, die Halle sukzessive in Betrieb zu nehmen», erklärt von Moos. Einerseits würden noch letzte Anpassungen und Kontrollen in Zusammenhang mit dem Bau gemacht, andererseits liefen die Vorbereitungen für den Tag der offenen Tür (siehe Kasten) auf Hochtouren.

Tablets unterstützen die Mitarbeiter

Auf einem der Geleise steht eine Spatz-Komposition. Auf einem grossen Touchbildschirm erscheinen Dokumente, auf welchen ersichtlich ist, welche Arbeiten an dem Triebzug auszuführen sind. «Die Mitarbeiter verfügen zudem über Tablets, auf denen ihnen die gleichen Angaben zur Verfügung stehen, um bei den spezifisch zu erledigenden Arbeiten die Fortschritte laufend nachzutragen», so Stephan von Moos.

Remo Zysset (links) und Raphael Boetsch arbeiten an einem Zug in der neuen Halle.

Remo Zysset (links) und Raphael Boetsch arbeiten an einem Zug in der neuen Halle.

In der Werkstatt in Stansstad würden vor allem betriebsnahe Instandhaltungsarbeiten erledigt, hält von Moos fest. «Man kann das damit vergleichen, wie wenn man mit seinem Auto in die Garage zum Service geht.» Unterhalten werden vor allem die S-Bahn-Züge, die von Luzern in Richtung Giswil und Wolfenschiessen unterwegs seien sowie der Luzern–Engelberg-Express. «Wir kontrollieren wichtige Systeme wie Leittechnik, den Antrieb, Bremsen oder die Türen», erklärt er. Zudem würden auch Störungen behoben, die Lokführer oder Zugbegleiter über eine spezielle App melden. «Zum Beispiel eine kaputte WC-Tür oder ein Softwarefehler.»

Präventiv würden auch Teile ausgetauscht, bei denen man annehmen kann, dass sie nächstens einen Defekt erlitten. «Dabei werden wir von modernen Systemen unterstützt», weiss von Moos. Alle 30 Tage kommt eine Komposition in die Werkstatt – für maximal 8 bis 12 Stunden. «Die Standzeiten sollen möglichst kurz sein, damit die Kompositionen nicht lange im Betrieb fehlen», so von Moos. Denn die Anzahl der Fahrzeuge sei ein grosser Kostenfaktor. Die modernen Triebzüge seien so aufgebaut, dass Komponenten wie Drehgestelle oder Klimageräte ausgebaut und durch ein revidiertes ersetzt werden könnten. Die Grossinstandhaltung wie die Aufarbeitung von Drehgestellen oder anderen Komponenten werde in der Werkstatt in Meiringen ausgeführt. Dazu würden die Komponenten dorthin transportiert.

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