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Das Unternehmen hat in Stansstad 18 Millionen Franken investiert – nun wird die neue Infrastruktur sukzessive in Betrieb genommen. Am Wochenende stehen die Türen dazu offen.
Lichtdurchflutet zeigt sich die neue Werkstatthalle der Zentralbahn (ZB) in Stansstad. Auf zwei Gleisen können Züge gewartet werden. Für Unterflurarbeiten gibt es eine Arbeitsgrube unter den Gleisen. Für Arbeiten auf dem Dach steht eine Hocharbeitsbühne zur Verfügung. «Das ist besonders nützlich», sagt Stephan von Moos, Leiter Instandhaltung bei der ZB, bei einer Besichtigung mit unserer Zeitung. «Denn bei den heutigen Zugskompositionen sind viele technische Komponenten auf dem Dach untergebracht.» Rund 18 Millionen Franken hat die Bahn für die Halle und das Depotvorfeld investiert.
Noch herrscht in der Halle kein Normalbetrieb. «Wir sind dabei, die Halle sukzessive in Betrieb zu nehmen», erklärt von Moos. Einerseits würden noch letzte Anpassungen und Kontrollen in Zusammenhang mit dem Bau gemacht, andererseits liefen die Vorbereitungen für den Tag der offenen Tür (siehe Kasten) auf Hochtouren.
Auf einem der Geleise steht eine Spatz-Komposition. Auf einem grossen Touchbildschirm erscheinen Dokumente, auf welchen ersichtlich ist, welche Arbeiten an dem Triebzug auszuführen sind. «Die Mitarbeiter verfügen zudem über Tablets, auf denen ihnen die gleichen Angaben zur Verfügung stehen, um bei den spezifisch zu erledigenden Arbeiten die Fortschritte laufend nachzutragen», so Stephan von Moos.
In der Werkstatt in Stansstad würden vor allem betriebsnahe Instandhaltungsarbeiten erledigt, hält von Moos fest. «Man kann das damit vergleichen, wie wenn man mit seinem Auto in die Garage zum Service geht.» Unterhalten werden vor allem die S-Bahn-Züge, die von Luzern in Richtung Giswil und Wolfenschiessen unterwegs seien sowie der Luzern–Engelberg-Express. «Wir kontrollieren wichtige Systeme wie Leittechnik, den Antrieb, Bremsen oder die Türen», erklärt er. Zudem würden auch Störungen behoben, die Lokführer oder Zugbegleiter über eine spezielle App melden. «Zum Beispiel eine kaputte WC-Tür oder ein Softwarefehler.»
Präventiv würden auch Teile ausgetauscht, bei denen man annehmen kann, dass sie nächstens einen Defekt erlitten. «Dabei werden wir von modernen Systemen unterstützt», weiss von Moos. Alle 30 Tage kommt eine Komposition in die Werkstatt – für maximal 8 bis 12 Stunden. «Die Standzeiten sollen möglichst kurz sein, damit die Kompositionen nicht lange im Betrieb fehlen», so von Moos. Denn die Anzahl der Fahrzeuge sei ein grosser Kostenfaktor. Die modernen Triebzüge seien so aufgebaut, dass Komponenten wie Drehgestelle oder Klimageräte ausgebaut und durch ein revidiertes ersetzt werden könnten. Die Grossinstandhaltung wie die Aufarbeitung von Drehgestellen oder anderen Komponenten werde in der Werkstatt in Meiringen ausgeführt. Dazu würden die Komponenten dorthin transportiert.