Bezahlbarer Wohnraum wird auch in Nidwalden immer knapper. Dies führt auch zu Abwanderung der jüngeren Generation. Mitte-Politiker Christof Gerig hat deshalb eine Interpellation eingereicht.
Der Oberdorfer und Mitte-Politiker Christof Gerig will vom Regierungsrat wissen, wie dieser die aktuelle Wohnsituation beurteilt. Er soll zudem aufzeigen, welche Massnahmen bereits ergriffen worden sind und welche Förderung von preisgünstigem Wohnraum zusätzlich möglich ist.
«Denn die hohen Wohnkosten setzen gerade Personen mit einem mittleren oder tiefen Einkommen stark zu. Sie können es sich kaum mehr leisten, in unserem Kanton zu wohnen. So überrascht es auch nicht, dass viele junge Leute von Nidwalden wegziehen, selbst wenn sie weiterhin im Kanton arbeiten.» Dies schreibt die Mitte in einer Mitteilung. So gibt es – mit Ausnahme des Tessins und Graubünden – keinen Kanton, in dem weniger Menschen unter 20 Jahren leben.
Nidwalden habe deshalb zunehmend mit Überalterung zu kämpfen. Gerig: «Wir müssen dafür sorgen, dass unser Kanton für junge Familien wieder ein attraktiver Wohnort wird.» Folglich gelte es, den Hebel beim ausgetrockneten Wohnungsmarkt anzusetzen.
Ein wesentliches Problem sieht Christof Gerig darin, dass viele Seniorinnen und Senioren mangels Alternative in ihren grossen Wohnungen und Häusern bleiben. Diese Räume würden eigentlich für die jungen Familien benötigt. «Deshalb braucht es für die ältere Bevölkerung genügend bezahlbare und altersgerechte Wohnmöglichkeiten», betont Christof Gerig.
Im Jahr 2014 nahm das Stimmvolk den Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Für bezahlbares Wohnen in Nidwalden» mit 71,5 Prozent an. In der Folge verabschiedete der Landrat im Jahr 2017 das Wohnraumförderungsgesetz. «Doch leider zeitigte das Gesetz sehr bescheidene Resultate und der erhoffte Erfolg bleibt bislang aus», steht in der Mitteilung weiter.
«Die unzähligen Vorschriften und Normen sind dem Bau von preisgünstigen Wohnungen wenig zuträglich.» So führt er etwa Vorgaben zu der Anzahl Parkplätze, Parkplatzersatzabgaben oder den Hochwasserschutz an. «Die aktuelle Gesetzesrevision bietet die Chance, Vorschriften und Gebühren zugunsten von preisgünstigem Wohnraum zu reduzieren», gibt sich Christof Gerig überzeugt. Diese Forderung nimmt er auch in seiner Interpellation auf. (zfo/pd)