Hergiswil erhält Auszeichnung vom VCS

Der Verkehrs-Club der Schweiz anerkennt die Leistung der Gemeinde für die Einrichtung einer Kernfahrbahn auf der Seestrasse.

Martin Uebelhart
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Ilona Cortese und Daniel Daucourt (rechts) von der Sektion Ob- und Nidwalden des VCS überreichen Gemeindepräsident Remo Zberg die erste Auszeichnung für Mensch und Umwelt. (Bild: Corinne Glanzmann, Hergiswil, 24. September 2019)

Ilona Cortese und Daniel Daucourt (rechts) von der Sektion Ob- und Nidwalden des VCS überreichen Gemeindepräsident Remo Zberg die erste Auszeichnung für Mensch und Umwelt. (Bild: Corinne Glanzmann, Hergiswil, 24. September 2019)

Kein Mittelstreifen, dafür zwei Radstreifen. Das ist eine Kernfahrbahn. Versuche haben gezeigt, dass die Fahrbahn nicht nur die Sicherheit für die Velofahrer steigt, sondern auch den Verkehrsfluss beruhigt.

Daniel Daucourt, Präsident der Sektion Ob- und Nidwalden des Verkehrs-Clubs der Schweiz VCS, gratulierte gestern der Gemeinde Hergiswil dafür, eine Kernfahrbahn einzurichten: «Die Gemeinde hat Mut gezeigt und in Zusammenarbeit mit dem Amt für Mobilität bewiesen, dass eine Kernfahrbahn eine gute Alternative zu einer Strassenverbreiterung innerorts ist», hielt er fest. Sei es aus Kostengründen oder weil – wie in Hergiswil – eine Verbreiterung schlicht unmöglich sei.

Daucourt überreichte der Gemeinde gestern die erste Auszeichnung für Mensch und Umwelt der Sektion. Er sprach von einem symbolischen, aber wichtigen Akt. Der VCS möchte Verkehrslösungen, die mit Mensch und Umwelt besonders im Einklang stünden, anerkennen. Und er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Beispiel Hergiswil Schule macht.

Gemeindepräsident Remo Zberg durfte ein Modell eines Velos entgegennehmen. Er hielt fest, dass die Gemeinde die Idee schon länger hatte, dass es aber einige Widerstände zu überwinden gab, bis es möglich wurde, einen Versuch zu starten, «obwohl die Strasse etwas zu wenig breit ist.» Es sei eine Erfolgsgeschichte: «Die Velofahrer fühlen sich viel sicherer, weil die Autofahrer einen grösseren Bogen um sie machen. Und es wird eindeutig weniger schnell gefahren.» Das hätten Messungen ergeben. Er freue sich, dass Hergiswil die erste Auszeichnung des VCS erhalte, und dass sich auch andere Gemeinden im Kanton mit der Kernfahrbahn beschäftigten.

Die Kernfahrbahn auf der Seestrasse. (Bild: Markus von Rotz, Hergiswil, 28. November 2018)

Die Kernfahrbahn auf der Seestrasse. (Bild: Markus von Rotz, Hergiswil, 28. November 2018)

Nach dem Versuchsbetrieb wird die Gemeinde nun im Oktober die ganze Strecke zwischen der Glasi und dem Schlüssel markieren. Ursprünglich habe man das zusammen mit dem Einbau des Deckbelags auf der Seestrasse machen wollen, doch seien die Bauarbeiten nicht zuletzt wegen der zuweilen angespannten Verkehrssituation im Dorf verschoben worden. «Dann werden wir die Markierung noch einmal machen müssen.»