Die Hergiswilerinnen und Hergiswiler bekannten sich deutlich zu einem Fünfjahresbetrieb des Gratisbusses.
Die rund 1100 Fahrgäste, die im Schnitt pro Woche den Gratisbus benutzen, dürfen sich freuen. Der Ortsbus, der seit März 2020 im Stundentakt die meisten Hergiswiler Quartiere erschliesst, wird nun definitiv eingeführt. Mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 81 Prozent (1386 Ja zu 308 Nein) genehmigten die Stimmberechtigten am Sonntag einen Kredit über 2,451 Millionen Franken für einen definitiven Busbetrieb von Dezember 2023 bis Dezember 2028. Die Stimmbeteiligung betrug 43 Prozent.
Mit den jährlichen Betriebskosten von 490 200 Franken wird das Personal im Stundenlohn sowie die Aus- und Weiterbildung bezahlt. Inkludiert sind auch die Kosten fürs Fahrzeug, Beschriftung und Garagierung.
Für den definitiven Betrieb wird ein Dieselbus der Auto AG Rothenburg eingesetzt, mit 12 Sitz-, 21 Stehplätzen, einem Rollstuhlplatz und einem Klappsitz. Bei einem Weiterbetrieb ab 2029 könnte ein Elektrobus Thema werden.
Zugeständnisse macht der Gemeinderat in Sachen Behindertengleichstellungsgesetz. So werden die wenigsten der rund zwanzig Bushaltestellen fristgerecht bis Ende Jahr behindertengerecht umgebaut sein; insbesondere, was die Einsteighöhe betrifft. Der Gemeinderat will dies anpacken, wenn die betroffenen Strassenabschnitte sowieso saniert werden müssen.
Die wöchentlich rund 1100 Personen benutzen den Gratisbus zum Einkaufen, für den Badibesuch, die Schule oder den Gang zum Gemeindehaus. Mit dem Bus fahren Familien, Einzelpersonen, Schülerinnen und Schüler, Erwerbstätige und Ausflügler jeglichen Alters, wie die Auswertungen ergaben.
Der Gratisbus in dieser Form wurde mit der Wiederinbetriebnahme der S-Bahn-Haltestelle Hergiswil Matt im März 2020 testweise eingeführt. Wegen der Coronapandemie und der damit eingebrochenen Passagierzahlen im öffentlichen Verkehr genehmigte die Gemeindeversammlung im Mai 2021 die Verlängerung des Testbetriebes bis Dezember 2023. Dies, um aussagekräftigere Passagierzahlen zu erhalten.
Den Gratisbetrieb begründet der Gemeinderat mit der teuren Infrastruktur, die für den Verkauf von Billetts nötig wäre, und der vielen Fragen rund um Tarife. Bund und Kanton beteiligen sich nicht am Betrieb.