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Der Nidwaldner Regierungsrat hat ein Mountainbike-Konzept in die externe Vernehmlassung gegeben. Das Konzept zeigt auf, welche Bedürfnisse vorhanden sind und welche Chancen und Grenzen für die Entwicklung des Mountainbikens in Nidwalden bestehen.
Das Bundesgesetz über Velowege fordert die Kantone auf, das Velowegnetz behördenverbindlich bis 2027 festzulegen und bis spätestens 2042 umzusetzen.
«Das Mountainbiken hat in den letzten Jahren einen spürbaren Aufschwung erfahren und weist auch im Kanton Nidwalden ein touristisches und volkswirtschaftliches Potenzial auf», wird Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen in einer Mitteilung zitiert. Die Ansprüche der Bikerinnen und Biker reichten von einfachen Waldstrassen und Landwirtschaftswegen bis hin zu abwechslungsreichen und fahrerisch anspruchsvollen Trails.
Diese Entwicklung habe den Regierungsrat vor geraumer Zeit dazu veranlasst, die bestehende Fachstelle für Wanderwege um den Bereich des Mountainbikens zu erweitern. Die Fachstelle hatte den Auftrag, ein Konzept als Fundament für eine zusammenhängende Entwicklung des Mountainbikens und die Schaffung eines attraktiven Velowegnetzes im Kanton Nidwalden zu erstellen. In der Zwischenzeit liegt das erste kantonale Mountainbike-Konzept vor. Es zeigt auf, dass nur ein kleines und wenig entwickeltes Angebot für die Mountainbiker besteht. Ein Potenzial für den Ausbau des Mountainbike-Wegnetzes liegt laut der Mitteilung beim Wanderwegnetz. Bereits heute würden viele Wanderwege befahren. Dies führe zu Konflikten zwischen Grundeigentümern, Landbewirtschaftern, Wandernden und Bikenden. Joe Christen bekräftigt: «Eine Regelung und auf andere Anspruchsgruppen abgestimmte Entwicklung des Mountainbikens ist daher ein dringendes Anliegen.»
Mit den vorgesehenen Regelungen erhielten Bikerinnen und Biker ein signalisiertes Wegnetz und die ausdrückliche Legitimation, dieses zu benutzen. Zudem ergäben sich für den Tourismus und die regionale Wirtschaft Chancen, indem ein Mountainbike-Angebot zu einer besseren Ganzjahres- und Randzeitenauslastung touristischer Infrastrukturen führen könne. Alp-, Land- und Waldwirtschaft profitierten ebenfalls, indem auf die Bedürfnisse der Bewirtschafter Rücksicht genommen werde.
Im Konzept ist der Grundsatz verankert, dass Rücksichtnahme und gegenseitiger Respekt Grundlage für die sichere und gemeinsame Nutzung von Wegen bilden. Oder dass bei stark frequentierten, schmalen oder gefährlichen Wegabschnitten eine Nutzungsentflechtung von Bikenden und Wandernden anzustreben ist. «Eine frühzeitige Koordination ist zentral, um mögliche Konflikte zwischen den verschiedenen Anspruchs- und Nutzergruppen zu vermeiden», hält Joe Christen fest. Aus diesem Grund haben bäuerliche Organisationen, Korporationen oder Tourismusvereine Einblicke in den Konzeptentwurf erhalten. Ausserdem fand in diesem Januar eine Dialogveranstaltung statt, zu welcher auch die Gemeinden, Parteien, Umweltverbände, Wanderweg- und Bikevereine sowie touristische Transportdienstleister eingeladen waren.
Da die Bikewege auch auf dem Wanderwegnetz verlaufen werden, sollen für Wander- und Bikewege die gleichen Finanzierungsgrundsätze gelten. Das durch den Regierungsrat vorgeschlagene Modell sieht vor, die Umsetzung des Mountainbike-Basisnetzes in Form einer einmaligen Anschubfinanzierung mit einem Rahmenkredit auf acht Jahre befristet zu finanzieren. Kanton und Gemeinden beteiligen sich zu je 50 Prozent daran. Der Regierungsrat hat das Mountainbike-Konzept nun zuhanden der externen Vernehmlassung verabschiedet. Diese dauert bis zum 15. September 2023. (pd/mu)