In Ennetbürgen haben sich zahlreiche Fasnachtsbegeisterte zum Tannenstellen für das neue Zunftmeisterpaar mit Kari I. eingefunden. Guggenklänge sorgten für fasnächtliche Stimmung.
«So etwas Tolles erlebt man nicht alle Tage», schwärmte der frischgebackene Ennetbürger Zunftmeister Kari I., als die prächtige Tanne vor seinem Haus – der Fischerei Frank – sicher in einem vorgängig eingelegten Schacht verankert wurde. Für ihn und seine Frau Susi sei es eine besondere Ehre, dieser Zeremonie beizuwohnen. «Jetzt erst, wo die prächtige Ehrentanne in unserem Garten steht, habe ich realisiert, dass ich die nächsten zwei Jahre als Zunftmeister das Zepter über die Ennetbürger Fasnacht in den Händen habe», so Kari I. Dies, obwohl er im Dorf schon mehrfach darauf angesprochen worden sei, was ihn sehr gefreut habe.
Rund 200 Fasnächtler, befreundete Zünftler und Gäste aus der ganzen Region waren gekommen, um das «Tannestelle» mitzuverfolgen. Ein ganzes Team unter der Leitung von Dölf Barmettler hatte den nicht ganz ungefährlichen Akt gut vorbereitet. Zuerst hievte Toni Zimmermann die Tanne mit seinem Kran vom Lastwagen in den Garten. Das Prunkstück kommt übrigens aus dem Herdernwald, ist rund eine Tonne schwer, 23 Meter hoch und wurde von der Genossenkorporation Ennetbürgen gespendet. Es ist bereits die dritte Ehrentanne, die Dölf Barmettler mit seinem Team stellen durfte. Zuvor war Walter Odermatt während 40 Jahren ganze 20 Mal als Tannensteller im Einsatz. Vom kleinen Bäumchen bis zur riesigen Ehrentanne habe sich diese Tradition immer weiterentwickelt, erzählte der rüstige Senior die Geschichte des Brauchs.
Kaum wegzudenken ist auch Sepp Gabriel mit seinem Sohn Edgar. Dank seiner Erfahrung als ehemaliger Freileitungsmonteur ist Sepp Gabriel eine wichtige Hilfe beim Vorbereiten, Stellen und Verankern der Tanne. Zunftpräsident Heiri Odermatt zeigte sich hocherfreut über das sichere Stellen der Ehrentanne. Auch Aktuar Ueli Ambauen, der für den reibungslosen Ablauf des Anlasses zuständig war, fand nur lobende Worte.
Der eigentliche Akt des Stellens der Tanne bekam durch das gekonnte Spiel der Tambouren Ennetbürgen einen würdigen Rahmen. Anschliessend sorgten die Birgerfäger und die Chatzemuisig Buochs für eine fasnächtliche Stimmung. Dabei wurde plötzlich auch Kari I. vom Fasnachtsfieber gepackt. Er tanzte zu den rhythmischen Klängen der Guggen mit und freute sich bei einem Kaffee auf die bevorstehenden närrischen Tage. Seine Frau Susi machte spontan mit und klatschte kräftig in die Hände. Wer von beiden der grössere Fasnächtler oder die grössere Fasnächtlerin ist, liess sich zwar nicht in Erfahrung bringen. Auf jeden Fall aber sind beide mit Überzeugung und Begeisterung dabei.