Kolumne
Die Mittagspause am See

Redaktor Matthias Stadler beschreibt in seinem Blitzlicht die wohltuende Wirkung eines Sprungs in den kühlen Vierwaldstättersee.

Matthias Stadler
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Matthias Stadler.

Matthias Stadler.

In der australischen Metropole Sydney gehen viele Leute am Morgen, bevor sie zur Arbeit fahren, ins Meer. Sei es, um zu surfen, zu schwimmen oder gerne auch zu segeln. Ich habe, als ich vor einigen Jahren dort war, die Leute um diese Möglichkeit beneidet. Kurz vor der Arbeit schnell ins Wasser springen und die Sorgen des Alltags vergessen – das muss Lebensqualität sein.

Doch das Glück liegt manchmal bekanntlich näher als man denkt. Auch wenn wir Schweizer den Ruf haben, lieber zu viel als zu wenig zu arbeiten, gibt es auch bei uns Möglichkeiten, den Alltag geniessen zu können. Ich beispielsweise habe mir angewöhnt, in den wärmeren Monaten bei gutem Wetter in den Vierwaldstättersee zu hüpfen – und dies nicht nur an langweiligen Sonntagen. Nein, ich schwimme auch an Arbeitstagen während der Mittagspause gerne mal eine kleine Runde im See.

Dabei denke ich mir jedes Mal: Was für ein Glück, an diesem wunderbaren Flecken zu wohnen. Die Möglichkeit zu haben, sich im Sommer im Vierwaldstättersee abzukühlen und dabei auf die herumliegenden Berge zu schauen. Kurz dank des einzigartigen Duftes des Sees – ich behaupte ja, das Wasser des Vierwaldstättersees duftet und schmeckt wie kein anderes – die Alltagssorgen vergessen. Einzigartig. Und manchmal denke ich im Wasser liegend auch an die Einwohner von Sydney. Dabei komme ich zum Schluss, dass sie uns «Vierwaldstättersee-Einwohner» wohl ziemlich beneiden müssen.