Nach dem Covid-19-Gesetz-Frust wollten die Massnahmenkritiker in die Parlamente. Nun stehen die ersten Wahlen an mit Beteiligung von «Aufrecht Schweiz» – aber in überschaubarer Anzahl.
Nach der Niederlage beim zweiten Referendum gegen das Covid-19-Gesetz hatten die massnahmenkritischen Kreise angekündigt, künftig als «Aufrecht Schweiz» an «möglichst vielen Wahlen teilnehmen» zu wollen. Nun stehen die ersten kantonalen Wahlen an. Im März wird in Bern, Nidwalden und Obwalden gewählt. Und tatsächlich: Die Gegner der Coronamassnahmen werden wie im vergangenen November angekündigt sowohl in Bern wie auch in Nidwalden zur Wahl antreten.
Von einem Sturm auf die Parlamente kann aber nicht die Rede sein. In Nidwalden stellt das Bündnis gerade einmal 4 von 223 Kandidaten, wie bereits am Montag bekannt geworden war. Deutlich mehr Kandidaten und Kandidatinnen sind es bei den Wahlen in Bern. Wie die am Dienstag veröffentlichten provisorischen Wahllisten zeigen, tritt «Aufrecht Bern» in beinahe allen Wahlkreisen mit insgesamt über 70 Kandidatinnen und Kandidaten an. Im Berner Kantonsparlament gibt es 160 Sitze. Insgesamt 2213 Personen bewerben sich um ein Amt.
Der Verein sei noch zu jung und die Strukturen noch nicht richtig aufgebaut, sagte Josef Ender, der im Vorstand von Aufrecht Schweiz sitzt, gegenüber Radio SRF. Die kantonalen Wahlen sind gemäss einer Mitgliederinfo auf der Homepage der Bürgerbewegung denn auch hauptsächlich ein Warmlaufen für die nächsten nationalen Wahlen im Jahr 2023: «Die Wahlen im Kanton Bern sind die perfekte Gelegenheit, um Erfahrungen für die nationalen Wahlen zu sammeln und auch auf kantonaler Ebene Einfluss zu gewinnen.» (mg)