BUOCHS: Falken sollen am Flugplatz Buochs für mehr Sicherheit sorgen

Vögel und Flugzeuge teilen sich den Luftraum, nicht selten kommt es zu gefährlichen Kollisionen. Auf dem Flugplatz Buochs ist ein Pilotprojekt gestartet worden, um zu testen, ob abgerichtete Greifvögel Möwen, Krähen und Graureiher mit Attacken vom Flugplatz vertreiben können.

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Mit Falken sollen andere Vogelarten vom Flugplatz vertrieben werden. (Bild: Archiv Pius Amrein / Neue LZ)

Mit Falken sollen andere Vogelarten vom Flugplatz vertrieben werden. (Bild: Archiv Pius Amrein / Neue LZ)

In das Projekt involviert sind das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL), das Bundesamt für Umwelt (BAFU), die Nidwaldner Jagdverwaltung sowie ein Falkner aus Solothurn, wie es in einem am Mittwoch publizierten Magazin des BAFU heisst.

Bei dem Versuch kommt seit mehreren Monaten sporadisch ein Falkenweibchen zum Einsatz, das vor allem Krähen auf dem Rollfeld schlägt und verzehrt. Dies soll Artgenossen abschrecken und sie vom Flugplatz fernhalten.

Noch befindet sich das Projekt gemäss dem Bericht in der Pilotphase. Wird es weitergeführt, soll ein Präventionsvogel abgerichtet werden, der alle grösseren Vögel angreift. Dafür sind gemäss dem Bericht geschätzte zwei bis drei Monate Schulung und danach regelmässiges Training erforderlich.

Erfolge mit der Methode wurden in Spanien erzielt. Dort seien auf Militärflugplätzen bei der Vergrämung von Vögeln mit Falken gute Erfahrungen gemacht worden, heisst es in dem Bericht.

Zusammenstösse zwischen Flugzeugen und Vögeln sind folgenschwer. Für die Tiere endet der Aufprall meist tödlich, an den Flugzeugen können erhebliche Schäden entstehen. Gerät ein Tier in ein Triebwerk, kann es gerade bei Starts und Landungen zu brenzligen Situationen kommen.

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) schätzt, dass Vogelschläge in der zivilen Aviatik weltweit jährliche Kosten von umgerechnet über einer Milliarde Franken verursachen.

Im Jahr 2014 registrierter der Flugplatz Buochs ein Dutzend Kollisionen mit Vögeln. Seit Mai 2015 testen dort die Pilatus Flugzeugwerke ihren neuen Business-Jet PC-24.

Abschüsse kamen für die Verantwortlichen des Flugplatzes nicht in Frage. Bei den Vögeln handelt es sich teils um geschützte Tiere. Zudem würden laut Experten geschossene Tiere bald durch Neuankömmlinge ersetzt. (sda)