BÜREN/SARNEN: Carmela Sullivan tätowiert sich an die Spitze

Tattookünstlerin Carmela Sullivan schaffte es in einem internationalen Wettbewerb unter die Top 10. Ob sie weiterkommt, hängt von der Hilfe ihrer Fans ab.

Franziska Herger
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Carmela Sullivan hofft zumindest auf einen Platz in den Top 3. (Bilder: PD)

Carmela Sullivan hofft zumindest auf einen Platz in den Top 3. (Bilder: PD)

Franziska Herger

franziska.herger@nidwaldnerzeitung.ch

Carmela Sullivan braucht Hilfe aus Nidwalden. «Sonst habe ich gegen die deutsche Konkurrenz wenig Chancen», sagt die Luzerner Tattookünstlerin, die seit zwei Jahren in Büren wohnt. Als einzige Schweizer Tätowiererin hat die Tochter des Obwaldner Kunstmalers Martin Sullivan es unter die ersten zehn im Nachwuchswettbewerb des deutschen «Tätowiermagazins» geschafft. Ob sie weiterkommt und im November an der Messe Tattoomenta im deutschen Kassel live um den Siegerplatz tätowieren kann, hängt von Online-Stimmen ab, die Fans bis Ende Monat auf der Webseite des Magazins abgeben können. «Von der Technik her rechne ich mir Chancen auf die Top 3 aus», so Sullivan. «Doch die Deutschen haben viel mehr Voter.»

Um den Gewinn von Tattoomaterial gehe es ihr gar nicht, sagt die 24-Jährige. «Nur schon in Kassel dabei sein zu dürfen und noch einmal im Magazin zu erscheinen, ist der grösste Gewinn.» Die gelernte Polygrafin hat sich in wenigen Jahren zu einer der begehrtesten Tattookünstlerinnen der Schweiz hochgearbeitet. Heute wartet man bis zu einem halben Jahr, um sich im Studio Blade and Shade in Luzern von der Wahlnidwaldnerin ein Tattoo stechen zu lassen.

Anspannung, weil das Bild für immer bleibt

Ihr Erfolgsrezept? «Tätowieren ist nicht nur mein Beruf, sondern mein Leben», sagt Sullivan. Ich stehe jeden Tag mit Freude auf.» Zur Entspannung malt sie. «Bei der Kunst macht mir niemand Vorschriften», erklärt sie. «Tätowieren bedeutet zudem grosse Anspannung, weil das Bild für immer bleibt.» Am liebsten tätowiert Sullivan schwarz-weisse Tiermotive und Frauengesichter im Realistik-Stil. Ihr Traum ist es, eines Tages neben dem Tätowieren auch vom Malen leben zu können – «und vielleicht auch eine eigene Schminkmarke herauszugeben». Ihr Vorbild ist die amerikanische Tätowiererin und Realitystar Kat Von D. «Sie ist eine sehr schlaue Geschäftsfrau», sagt Sullivan.

Was will die Tätowiererin tun, wenn sie genug Stimmen erhält und im November nach Kassel reisen kann? «Ich möchte die neue Bekanntheit nutzen, um Tieren zu helfen», so die Bürerin. Im Rahmen des Projekts «Art for Animals» wird sie schon in den nächsten Tagen auf ihrer Web­seite ein kleines Tier-Tattoo verlosen. «Zudem will ich bis Ende Dezember einen Teil meines Verdienstes von jedem Tier-Tattoo einer Organisation für Tiere in Not schenken.»

Sullivan selber hat erst seit Anfang 2017 ein Tattoo. «Bei so einer wichtigen Entscheidung sollte man sich Zeit lassen.» Selber die Tätowiernadel in der Hand zu halten, fällt ihr dagegen leicht. «Es ist für mich die grösste Ehre, mich auf jemandem verewigen zu können.»

Hinweis: Weitere Infos und Link zum Voting für Carmela Sullivan auf ihrer Webseitewww.sarmatia-tattoo.ch.