Die diesjährige Beckenrieder Frühjahrsgenossengemeinde wurde abgesagt und stattdessen schriftlich durchgeführt. Dabei wurde sämtlichen Traktanden klar zugestimmt.
Die Pandemie sei auch für den Ratsbetrieb eine echte Herausforderung, schreibt der Genossenrat Beckenried in einer Mitteilung. So konnten 2020 nicht alle Projekte und im geplanten Zeitraum vorangetrieben und umgesetzt werden, heisst es im Jahresrückblick von Genossenvogt Martin Ambauen. Ausbezahlt habe sich trotz Mehraufwand das Aufrüsten von rund 1800 Kubikmetern Sturmholz durch die Forstliche Arbeitsgemeinschaft Emmetten-Beckenried (Fageb). Der Käferbefall in den einheimischen Wäldern habe somit verringert werden können. «Der Nutzholzverkauf verlief im Jahr 2020 sehr schleppend. Dank dem Nasslager in der Rütenen konnten dann im Winter rund 500 Kubikmeter abgesetzt werden.» Seit März führt anstelle des Gemeindewerkes Genossenrat Roland Käslin als «ausgewiesener Finanzfachmann» das Rechnungswesen der Korporation und der Fageb.
Die von Kassier Erwin Gander erstellte Jahresrechnung 2020 schliesst mit einem Plus von rund 81'000 Franken gegenüber 164'000 Franken Gewinn im Vorjahr ab. Mindererträge erhielten die Genossen bei den Konzessionsgebühren von der Bergbahnen Beckenried-Emmetten AG und der Wabag Kies AG. Ein Gewinn von 20’500 Franken, etwas mehr als im Vorjahr, schreibt die Alpwirtschaft. Die Fageb erwirtschafte einen Gewinn von über 65'000 Franken. Im Jahr 2019 waren es noch 88'000 Franken. Das Korporationsbudget 2021 sieht einen Jahresgewinn von 78'100 Franken vor.
Auf eine Genossame wird verzichtet, da für das Jahr 2020 beim Genossenrat keine Anträge eingegangen seien. Ein weiterer Grund dafür sei das im Vergleich zum Vorjahr tiefere Jahresergebnis 2020 sowie diverse geplante Ausgaben und Investitionen. Von den 509 eingeschriebenen Genossenbürgerinnen und -bürgern beteiligten sich 64 Prozent an der schriftlichen Abstimmung der Genossengemeinde und unterstützen mit grossem Mehr sämtliche Vorlagen, auch die Jahresrechnung und das Budget. Sie bewilligten unter anderem 150'000 Franken für die Sanierung von Alpstrassen mit Abspritzbelag auf der Klewenalp sowie 60'000 Franken für den erweiterten Kiesabbau im Gebiet Matt und Seewli.
Klar Ja gesagt wurde auch zum Kredit von 200'000 Franken für einen neuen Forstschlepper für die Fageb und zur Bürgschaft der Genossenkorporation für den Investitionskredit. «Damit die Fageb weiterhin effizient und flexibel arbeiten kann, ist die Beschaffung eines betriebseigenen Forstschleppers notwendig.» Auch die Abstimmung über das Baurecht für einen «Zauberteppich» – einen Kinderlift – auf der Parzelle 1239 fiel mit 247 Ja- gegen 76 Nein-Stimmen positiv aus. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde somit erreicht.