Zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer genossen ein Konzertprogramm voller Höhepunkte, dargeboten von vier Bläsern, der Sopranistin Muriel Tanner, der Organistin Priska Zettel und den beiden Chören unter Joseph Bachmann und Davide Incognito.
Auf strahlenden Lichterglanz und festliche Musik haben wir lange gewartet, sowohl die Zuhörerinnen und Zuhörer als auch die Aufführenden. «Es war ein wunderschönes Konzert, der weihnachtliche Funke sprang von den Sängern und Musikerinnen spontan auf das Publikum über», sagten zwei Frauen nach dem gewaltigen Schlussapplaus samt Standing Ovations. Zwei Chöre und hundert Männerstimmen versprach das Programm – coronabedingt war die Sängerschar etwas kleiner, aber trotzdem klangkräftig, motiviert und sorgfältig vorbereitet.
Zum Einzug spielten die Instrumentalisten – Simone Bayard und Joseph Bachmann (Trompeten), Remo Abächerli und Giovanni Capelli (Posaunen) sowie Priska Zettel (Orgel) – die barocke Jubelmusik «Tochter Zion» von Georg Friedrich Händel. Nach dem a cappella gesungenen Adventslied «Macht hoch die Tür» folgte mit der «Hymne an die Nacht» eines der schönsten Männerchorwerke überhaupt. Komponiert hat es Ludwig van Beethoven, aber nicht als Lied, sondern als Teil einer Klaviersonate – spätere Meister haben den Text unterlegt. «Heil’ge Nacht, o giesse du / Himmelsfrieden in dies Herz»: Nach diesem Lob von Ruhe und Seligkeit folgt Aufbruchstimmung in Ton und Text. «Hell schon erglüh’n die Sterne / Möchte zu euch so gerne / Flieh’n himmelwärts!» Lebhaft und einfühlsam die Begleitung und das Zwischenspiel durch Priska Zettel Hauptorgel.
Nach einem barocken Zwischenspiel folgte eine Welt-Uraufführung, wie die Moderatorin Monika von Büren verkündete: Das berührende deutsche Volkslied «Ich hab die Nacht geträumet» erklang in einem kunstvoll-romantischen Chorsatz des Ruswiler Männerchorleiters Davide Incognito – Sonderapplaus! Der Opernhit «La Vergine degli Angeli» («Die Jungfrau von den Engeln») von Giuseppe Verdi vereinigte sämtliche Mitwirkenden samt Muriel Tanner mit ihrem strahlenden Solosopran. Nach «Goodnight, Sweethart, Goodnight» folgte eine spezielle Instrumentalnummer, wo Joseph Bachmann den «Halleluja-Drive» von Chris Hazell mit dem Rusmeler Liedli und der Nidwaldner Hymne verknüpfte. Das volkstümliche schottische Kirchenlied «Amazing Grace» begleitete Joseph Bachmann, der musikalische Alleskönner mit Sigiger Wurzeln, auf dem Akkordeon.
Das bekannte amerikanische Weihnachtslied «Little Drummer Boy» erzählt von einem Buben, der für das Jesuskind kein anderes Geschenk hat als sein Lied mit Trommelbegleitung: «Param pam pam pam». Ganz im Geist moderner Diversität spielte hier – nebst dem Boy – auch ein Drummer Girl. Diese Aufführung berührte das Publikum so, dass es gleich nochmals aufgeführt wurde. Warm und berührend sang Muriel Tanner das hundertjährige schwedische Weihnachtslied «Jul, jul, stralande jul» («Weihnacht, strahlende Zeit»). Dynamisch und frisch sang der Chor eine modern aufbereitete und ausgeweitete Version des «Vater unser». Der rasante Schlusssong «In The Middle Of The Night» von Billy Joel mit Sologesang und Chor ging dann nicht nur ins Herz, sondern wohl auch in die Beine der Zuhörenden. Als Zugabe schenkten die Chöre dem Publikum den spanisch-englischen Weihnachtsschlager «Feliz navidad» von José Feliciano: «I Want To Wish You A Merry Christmas From The Bottom Of My Heart!»
Wer Ausschnitte dieses Konzertes nochmals erleben möchte, kann dies, nämlich im Silvester-Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche Stans am 31. Dezember, 17 Uhr. Gleichzeitig wird auch das bekannte Stanser Neujahrslied zu hören sein. (pd/jb)