480 Trychler lassen sich in Emmetten den Segen geben

Alle fünf Jahre findet in Emmetten eine Trychler-Segnung statt. Am Samstagabend war es wieder so weit: Trychler aus weiten Teilen der Schweiz nahmen an der Segnung teil.

Matthias Stadler
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Vom Regen liessen sie sich nicht abhalten: Aus der ganzen Schweiz kamen Gruppen, um ihre Trycheln segnen zu lassen. (Bild: Bilder: Manuela Jans-Koch (Emmetten, 13. April 2019))

Vom Regen liessen sie sich nicht abhalten: Aus der ganzen Schweiz kamen Gruppen, um ihre Trycheln segnen zu lassen. (Bild: Bilder: Manuela Jans-Koch (Emmetten, 13. April 2019))

Das Wetter mag zwar garstig sein. Es regnet und es ist kalt. Doch wer ein echter Trychler ist, den hält das nicht davon ab, nach draussen zu gehen. Am Samstagabend taten dies gut 480 Personen, die nach Emmetten gekommen waren, um ihre Trycheln segnen zu lassen. Der Trychlerverein Urchigi Ämmätter lud dazu ein. Er feiert heuer sein 20-jähriges Bestehen, alle fünf Jahre organisiert er eine Segnung im Dorf.

Dorfpfarrer Walter Mathis ist für Gottes Segen zuständig. Auf dem Dorfplatz sind die Mannen und Frauen versammelt, lauschen den Worten des Pfarrers: «Nirgendwo spüren wir den Allmächtigen mehr als in den Bergen», sagt er. Danach segnet er die Trycheln. Kurz darauf machen sich deren Träger auf in den Umzug. In ihren Gruppen gehen sie Schritt für Schritt Richtung Schulhaus. Der Klang der Trycheln geht den Zuschauern durch Mark und Bein. Danach wird auf dem Festgelände im Schulareal noch bis in die Nacht gefestet.

Urchig, bodenständig und einfach

OK-Chef Michael Näpflin freut sich sehr ob der Segnung: «Der Anlass ist urchig, bodenständig und einfach. Das ist Heimat.» Das sehen die anderen Trychler wohl ähnlich. Manche von ihnen sind von weit her angereist. Es sind Gruppen aus dem Thurgau vor Ort, aus dem Toggenburg und aus dem Entlebuch. Peter Marty aus Unteriberg SZ ist ebenfalls mit einer 20-köpfigen Delegation in Emmetten: «Wir sind hier, damit wir wieder einmal andere Trychlergruppen treffen und auch damit diese Tradition beibehalten wird», sagt er. An diesem Abend ist dies sicher gelungen.