20 Jahre SVP Nidwalden: von einem harzigen Start zum politischen Erfolg

Mit einem gelungenen Fest feierte die SVP Nidwalden ihr 20-jähriges Bestehen. Auch Christoph Blocher feierte mit.

Kurt Liembd
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Die Zürcher alt Regierungsrätin Rita Fuhrer (zweite von rechts) und der Schwyzer Ständerat Peter Föhn (rechts) gratulieren dem heutigen SVP-Kantonalpräsidenten Christoph Keller und Gründungspräsidentin Michèle Blöchliger. (Bild: Kurt Liembd, Hergiswil, 21. September 2019)

Die Zürcher alt Regierungsrätin Rita Fuhrer (zweite von rechts) und der Schwyzer Ständerat Peter Föhn (rechts) gratulieren dem heutigen SVP-Kantonalpräsidenten Christoph Keller und Gründungspräsidentin Michèle Blöchliger. (Bild: Kurt Liembd, Hergiswil, 21. September 2019)

Die Geburtstagsparty der SVP Nidwalden, die am Samstag im Loppersaal Hergiswil stattfand, war bewusst eher klein und familiär angelegt und nicht als möglichst gigantisches öffentliches Fest. Eingeladen waren nur Parteimitglieder. 200 Personen wurden als Obergrenze festgelegt, 199 sind gekommen, unter ihnen auch bekannte Politiker aus anderen Kantonen.

«Ich danke allen, welche damals vor 20 Jahren mit vollem Einsatz etwas gewagt haben und damit viel für Nidwalden, die Schweiz und für uns alle gewonnen haben», sagte Parteipräsident Christoph Keller in seiner Begrüssung. Insbesondere dankte er allen, «die sich bei der Gründung getraut haben, ihren Kopf in den damals stürmischen Gegenwind zu halten», so Keller.

Harzige Anfangszeiten

Begeisterung löste Regierungsrätin Michèle Blöchliger mit ihrer Rede aus. «Jede Partei ist für das Volk da und nicht für sich selbst», begann sie ihre Ausführungen. Nicht ohne Humor erzählte sie über ihre persönlichen Erfahrungen aus den Anfangszeiten der SVP, deren Präsidentin sie die ersten sechs Jahre war. So sei sie von einigen gut bekannten Leuten nicht mehr gegrüsst worden, andere hätten die Strassenseite gewechselt und andere Parteien hätten versucht, die SVP für tot zu erklären. Absoluter Tiefpunkt, sei gewesen, als sie Drohungen und sogar anonyme Morddrohungen erhalten habe. Von Journalisten sei sie bei der Gründung gefragt worden, ob die SVP Nidwalden dem Zürcher oder dem Berner Flügel angehöre, worauf sie diplomatisch geantwortet habe, zum Fliegen brauche es beide Flügel. Sie zeigte auf, wie die Nidwaldner Kantonalpartei in den vergangenen 20 Jahren immer erfolgreicher geworden ist. «Seit der Gründung bis heute präsentieren wir unsere Grundwerte Freiheit, Sicherheit und Unabhängigkeit und sagen Nein zum EU-Beitritt», sagte Michèle Blöchliger.

Höhepunkt war der Auftritt von Christoph Blocher

Rita Fuhrer, Zürcher alt Regierungsrätin und ehemalige Beckenriederin, liess es sich nicht nehmen, der Partei persönlich zu gratulieren. Dabei wartete sie nebst Persönlichem Politischem auf: «Keiner, ausser der SVP, will über den Vertrag der Schweiz mit der EU reden, weil man der Bevölkerung nicht erklären will, dass damit noch mehr von unserer Eigenständigkeit verloren ginge.» Peter Föhn, seit 24 Jahren für den Kanton Schwyz im Bundeshaus, war 1999 Götti der SVP Nidwalden. Er betonte: «Es lohnt sich, für Heimat und Vaterland einzustehen.»

Höhepunkt der Jubiläumsfeier war der Auftritt von alt Bundesrat Christoph Blocher. In einer Inszenierung im Stile von «Blocher-TV» wurde er von Nationalrat Peter Keller zu unterschiedlichen Themen befragt wie Klima und Klimastreik, Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik, Pilatus Flugzeugwerke und mehr.

Schlagfertig nahm Blocher auch Stellung zu den «Wurmplakaten» der SVP. «Der Sinn dieses Plakates ist ja, ein Problem zu zeigen, und es wurde deshalb nicht gemacht, um Freude zu bereiten.» Das sei überhaupt nicht «grusig», es sei jedoch «grusig», wenn die Schweiz zunehmend ausgehöhlt werde. Zudem seien es gar keine Würmer, sondern Raupen, so Blochers zoologische Richtigstellung, worauf er die Lacher auf seiner Seite hatte.

Nicht nur um Politik ging es am Samstag. Es durfte auch gefestet werden bei währschaften Älplermagronen und musikalischer Unterhaltung.