Die Auswertung der zum fünften Mal durchgeführten Umfrage zum Solothurner Wirtschaftsbarometer zeigt, dass die hiesige Wirtschaft weiterhin ansprechend in Form ist, auch wenn die Ukraine-Krise die Solothurner Unternehmen stark herausfordert und entsprechend die Wachstumsdynamik bremst.
In den beiden vergangenen Jahren hat das Coronavirus Gesellschaft und Wirtschaft weltweit vor gewaltige Herausforderungen gestellt und den Wirtschaftsgang massgeblich mitbestimmt. Im Verlauf des ersten Quartals konnten die Coronamassnahmen nach und nach zurückgefahren werden. Die Solothurner Wirtschaft blickte voller Optimismus in die Zukunft, schreibt die Solothurner Handelskammer am Freitag in ihrer Medienmitteilung.
«Bis der Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine vieles veränderte.»
Ukraine-Krieg bremst die Erholung
Noch Mitte Februar konnte davon ausgegangen werden, dass sich die Wirtschaftsentwicklung im Zuge der kompletten Aufhebung der Coronamassnahmen weiterhin sehr dynamisch verhalte, schreibt die Handelskammer. «Russlands Präsident eröffnete jedoch am 24. Februar einen brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine.»
Massive Preissteigerungen, Lieferengpässe und -verzögerungen sowie grosse Unsicherheiten wirkten sich insbesondere im produzierenden Gewerbe negativ aus. So sank der Index des Solothurner Wirtschaftsbarometers von 35 Punkten im vierten Quartal 2021 auf 22 bzw. 23 Punkte in den ersten beiden Quartalen 2022.
Positiv stimme hingegen, dass die Auftragsbücher vieler Industriebetriebe weiterhin gut gefüllt seien, sodass der Index für die Industrie zwar gegenüber dem Jahresende 2021 deutlich abgeschwächt hat (Q4 21: +45), aber weiterhin spürbar im Plus bleibe (Q2: +19), so die Solothurner Handelskammer. Zudem zeige sich das Baugewerbe für das zweite Quartal deutlich optimistischer als noch im ersten und werde damit zu einem wichtigen Stabilisator (Q2: +34). Im Dienstleistungssektor bleibt die Einschätzung ähnlich wie bei der letzten Umfrage (+23).
Beschäftigung leicht ansteigend
Ein positives Bild zeigt sich im Kanton Solothurn weiterhin in Bezug auf die Beschäftigung. Vor der Coronapandemie, im Februar 2020, lag die Arbeitslosenquote bei 2,3 Prozent, im April 2022 bei 2,4 Prozent. Die Handelskammer schreibt:
«Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Solothurner Unternehmen auch weiterhin nicht planen, den Personalbestand zu senken.»