IMMOBILIENMARKT
Preise steigen kaum noch: Trotzdem wird im Toggenburg weniger Wohneigentum gesucht als auch schon

Der Boom scheint vorbei zu sein. Und das, obwohl laut einem Bericht der St.Galler Kantonalbank im Toggenburg künftig zum Teil leicht sinkende Preise auf dem Immobilienmarkt möglich sind. Am günstigsten ist ein Haus in Mosnang und Hemberg zu haben.

Simon Dudle
Drucken
Die Bautätigkeit im Toggenburg ist nicht allzu rege.

Die Bautätigkeit im Toggenburg ist nicht allzu rege.

Bild: PD

Um genau 2,8 Prozent teurer ist ein Toggenburger Einfamilienhaus, verglichen mit dem gleichen Zeitpunkt vor Jahresfrist. Das ergibt eine Auswertung der St.Galler Kantonalbank, welche das Wohneigentum unter die Lupe nimmt. Mit 2,8 Prozent weist das Toggenburg kantonsweit das geringste Wachstum aus. Eigentumswohnungen haben sich im Thur- und Neckertal mit einem Wertzuwachs von 5,8 Prozent im Vorjahresvergleich zwar überdurchschnittlich verteuert, allerdings hat sich seit Mitte 2022 die Preiskurve stark abgeflacht.

Ganz grundsätzlich scheint die durch die Pandemie ausgelöste Zusatznachfrage nach Wohneigentum in ländlichen Gebieten abzuebben. Während im Toggenburg in den vergangenen beiden Jahren eine stark wachsende Nachfrage und beachtliche Preisanstiege beobachtet wurden, scheint die Zahlungsbereitschaft nun unter Druck zu geraten.

«Die Preise der gehandelten Einfamilienhäuser stiegen zuletzt kaum noch. Und im Segment der Eigentumswohnungen hat sich die Preisdynamik im Herbst 2022 ebenfalls abgeschwächt», ist im Bericht zu lesen. Die leicht rückläufige Zahl der Suchabos deute zudem darauf hin, dass sich weniger Kaufinteressenten im Toggenburg nach Wohneigentum umsehen würden als noch vor einem Jahr.

Kaum etwas im Angebot

Die Toggenburger Eigenheimmärkte sind von einer schwachen Bautätigkeit und einem knappen Angebot geprägt. So sei die Angebotsquote der Eigentumswohnungen erneut gesunken und im dritten Quartal 2022 bei nur noch 1,2 Prozent gelegen. Derart tief war dieser Wert in keiner anderen Region im Kanton St.Gallen. «Bei weniger als 50 Eigentumswohnungen, welche hier aktuell neubaubewilligt sind, ist auch keine Änderung absehbar», schreibt die Bank. Ähnlich schwierig präsentiere sich die Lage für diejenigen, die sich im Toggenburg nach einem zeitgemässen und bezugsbereiten Einfamilienhaus umsehen, das zum Kauf angeboten wird.

Aufgrund des knappen Angebots besteht laut der Kantonalbank auf den Toggenburger Eigenheimmärkten immer noch ein leichter Nachfrageüberhang. Zudem dürfte das Toggenburg auch weiterhin als attraktive Wohnregion wahrgenommen werden. Die inzwischen gestiegenen Finanzierungskosten und die konjunkturellen Unsicherheiten dürften aber dazu beitragen, dass so manche Kaufabsicht noch kritischer hinterfragt wird. «Dementsprechend ist mit einer Stabilisierung der Verkaufspreise zu rechnen. Je nach Standort und Beschaffenheit einer Wohnimmobilie sind vereinzelt auch leicht sinkende Preise nicht auszuschliessen», schreibt die Bank.

Teure Häuser oben und unten im Tal

Laut dem Bericht sind die Eigentumswohnungen in Bütschwil-Ganterschwil und Mosnang am teuersten und kosten über 750’000 Franken. Am günstigsten sind sie in Neckertal und Hemberg, wo weniger als 675’000 Franken hinzublättern sind. Einfamilienhäuser sind in Mosnang und Hemberg für unter einer Million zu haben, während sie in Wildhaus-Alt St.Johann und Kirchberg mehr als 1,25 Millionen kosten.