Nachdem das Bundesamt für Gesundheit (BAG) seine Quarantäneempfehlungen angepasst hat, folgen die ersten Kantone sogleich: Sie verkürzen die Quarantäne von zehn auf sieben Tage.
Die Virusvariante Omikron breitet sich in der Schweiz rasend schnell aus. Das führt zu vielen Ausfällen von Arbeitnehmenden. Denn bislang mussten enge Kontaktpersonen von positiv Getesteten während zehn Tagen in Quarantäne – in einigen Kantonen galt die Regel auch für Geimpfte und Genesene.
Das BAG reagierte am Donnerstag und empfiehlt den Kantonen neu, die Quarantänedauer unter bestimmten Voraussetzungen von zehn auf sieben Tage zu verkürzen. Dies ist möglich für Personen, die in einem Betrieb arbeiten, der gezielt und repetitiv testet. Auch diejenigen, die einen Beruf ausüben, der «für die Gesellschaft von grosser Bedeutung ist und bei der ein akuter Personalmangel herrscht», sollen die Quarantänedauer verkürzen können.
Der Kanton Tessin hat am Freitag entschieden, den Empfehlungen des BAG zu folgen, wie das kantonale Departement für Gesundheit und Soziales mitteilte. Die neue Regel gilt ab Samstag. Diese neue Praxis werde auch auf Personen ausgedehnt, die sich aktuell in Quarantäne befinden, heisst es weiter. Die Dauer der Quarantäne werde auf sieben Tage verkürzt und auf Personen beschränkt, die im selben Haushalt wie der positive Fall leben, sowie auf deren enge Kontaktpersonen. Genesene und kürzlich Geimpfte sind von der Massnahme ausgenommen.
Auch die Kantone Basel-Stadt, Jura und Waadt folgen den Empfehlungen des BAG – allerdings erst ab Montag. Das Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt betonte in seiner Mitteilung, die Anpassung gelte nur für die Quarantäne und nicht für die Isolation. «Wer positiv auf Corona getestet ist, muss weiterhin zehn Tage zu Hause bleiben.»
Der Kanton Tessin leidet besonders stark unter der Omikron-Welle. Die Zahl der positiven Fälle hätten sich innerhalb einer Woche verdreifacht und seien nun sehr hoch. Der Kanton verschärfte deshalb kürzlich seine Quarantäneregeln. Dies hatte Konsequenzen für den ÖV: Die ÖV-Betreiberin Fart SA aus dem Raum Locarno führt bis auf Weiteres auf allen Strecken den Sonntagsfahrplan ein. Der Grund: Wegen positiver Coronatestresultate oder Quarantäneregeln fehle es im Busbetrieb an Personal. (abi)